Heute Morgen bin ich etwas länger im Bett geblieben, weil ich gestern Nacht erst relativ spät im Bett war. Das ist zwar für mich nichts Ungewöhnliches, aber gestern habe ich mal etwas gemacht, dass ich sonst nicht auf einem Campingplatz machen würde: ich habe mir um 0:40 Uhr meine Sachen geschnappt und bin Duschen gegangen. Jup, einfach mal ganz in Ruhe mitten in der Nacht duschen und danach frisch aufgewärmt ins Bett. Es sind solch kleine Dinge, die einen glücklich machen können! Naja, und deshalb war ich nicht vor 1 Uhr im Bett und so verfluchte ich meinen Wecker ein wenig als er um 9 Uhr klingelte. Hm, also doch nicht ganz so lange schlafen. Nach dem Frühstück fuhr ich ein kleines Stück bis zur nächsten Tankstelle und prüfte auch mal den Reifendruck – bislang läuft das Womo echt schön rund und ohne Probleme. Nun konnte ich also los zu meinem Ziel des Tages: Narvik.
Der Weg bis dahin war etwa 140km lang was in Norwegen einer Fahrtzeit von etwas mehr als zwei Stunden entspricht – zumindest hier an der Küste. Der Weg verlief ganz problemlos und ohne Überraschungen und so war ich nach relativ kurzer Zeit wieder auf dem Festland und lies nun endgültig die Lofoten und Vesteralen hinter mir. Für die Inselgruppe bin ich ja noch ein kleines Fazit schuldig. Ich persönlich finde die Lofoten definitiv schön und kann sie als Urlaubsort empfehlen. Aber sie haben mich nach fünf Wochen Fahrt durch Schweden und besonders die rauen Berge und Felsen am Nordkap nicht so sprachlos gemacht wie es oft von anderen berichtet wird. Darein spielt aber auch noch ein anderer Fakt: ich war nun schon einmal in Island und konnte dort die ungezähmte Natur in Form von beinahe drei Meter hohen Wellen, heißen Quellen, riesigen Geysiren, hohen Wasserfällen und unglaublichen Felsformationen sehen. Ich bin mir sicher, dass mich die Lofoten mehr beeindruckt hätten wenn ich nicht letztes Jahr in Island gewesen wäre – das ist einfach noch eine Stufe unglaublicher.
Mit diesen Gedanken verließ ich nun also die Inseln und erreichte Narvik. Eine Stadt, deren Namen man hier im Norden Skandinaviens irgendwie ständig wieder hört. Aber warum? Das liegt wohl hauptsächlich am hiesigen Erzverladehafen – er ist der größte und modernste Hafen seiner Art weltweit und stellt den Lebensquell der Stadt dar. Sie wurde 1902 praktisch um den Hafen herum gegründet und dann im Zweiten Weltkrieg leider komplett zerstört. Darum gibt es kein richtiges Stadtzentrum und auch fast ausschließlich Stein- oder Betonhäuser. Die Stadt hat also für Touristen nicht viel zu bieten und so machte ich auch nicht viel mehr als ein wenig herumspazieren und mir danach ein Restaurant suchen. Dort aß ich eine Pizza und machte mich danach auf den Weg zum Campingplatz.
Der Campingplatz liegt noch einmal 40km südlich von Narvik und ist mit 4 Sternen ausgezeichnet. Den habe ich hauptsächlich ausgesucht, weil ich dann mal wieder einen Waschtag einlegen kann und morgen somit ganz entspannt angehen kann.
Viele Grüße und bis bald
Sören