Heute war das Wetter endlich mal wieder besser. Bei Aufstehen begrüßten mich ein wenig Sonnenschein durchs Fenster und ich konnte mit guter Laune zum Frühstück übergehen. Das war recht schnell erledigt und ich musste mich entscheiden wo es heute hingehen sollte. Die Entscheidung war nicht wirklich schwer da die einzige größere Stadt auf meiner Route in angemessener Distanz von etwa 110km lag: Fauske. Eine kleine, anschauliche Stadt direkt an einem See (oder Fjord, ich weiß es nicht genau).

Also fuhr ich los und hielt das ein oder andere Mal für ein Foto und eine kurze Pause an. Beim Fahren wurde mir schnell bewusst warum die Norweger diese Strecke oft als längste „Geisterbahn“ der Welt bezeichnen: Wenn man hier im Dunkeln oder in der Dämmerung durch die zahlreichen Tunnel, Täler und kleinen Dörfer fährt fühlt man sich wahrscheinlich etwas unangenehm. Glücklicherweise war es für mich jedoch meist sehr hell auf der Streck heute – warum nur meistens? Naja, in einem Tunnel, durch den ich fuhr, wurde gerade zu Wartungszwecken ohne große Vorankündigung das Licht abgestellt. Bei einem 4,7km langen Tunnel sieht man dann nicht mehr viel – weder im Licht der Scheinwerfer noch im Rückspiegel. Um ehrlich zu sein habe ich noch nie so wenig im Rückspiegel gesehen – nämlich nichts außer Dunkelheit.

Das war aber nur ein kurzer Abschnitt des Weges und so war ich kurzerhand wieder im (fast blendend) hellen Sonnenlicht und konnte weiter nach Fauske fahren. Irgendwann in der späten Mittagszeit kam ich dort an und spazierte gemütlich durch die Stadt. Fauske wirkt auf mich wie eine sehr sterile, beinahe leblose Stadt. Nur hier und da ein paar Menschen, wenig Lärm und viele Läden die selbst (oder gerade) wochentags geschlossen haben und nur einige wenige Lichter in den Schaufenstern leuchten lassen. Das mag zwar eigentlich nach einer schönen Kleinstadt klingen, aber für einen Verwaltungssitz scheint mir das dann doch ein wenig zu leblos. Hm, das sind aber wohl eher meine Erwartungen.

Nachdem ich dann lange genug durch Fauske gewandert war (leider ohne ein schönes Café zu finden) machte ich mich schon relativ früh auf die Suche nach einem Campingplatz. Eigentlich wollte ich auf einen Campingplatz in Rognan, einem 40km entfernten Nachbarort von Fauske, aber der war ausgebucht. Also machte ich mich auf den Weg zur E6 um einfach weiterzufahren bis ich einen Campingplatz finden würde. Und keine 30km weiter fand ich dann auch einen relativ schönen Campingplatz direkt an einer Touristeninformation. Hier stehe ich nun also für eine Nacht und genieße einfach noch ein wenig den Abend.

Viele Grüße und bis bald

Sören