Heute Morgen wurde ich in aller Herrgottsfrühe vom Regen geweckt. Es ist schon erstaunlich wie laut so ein wenig Regen im Wohnmobil sein kann. Nachdem ich aber kurz auf die Uhr geschaut hatte entschied ich mich den Regen noch ein wenig zu ignorieren und weiter zu schlafen – es war doch gerade einmal 6 Uhr! Zum Glück wurde der Regen dann auch etwas schwächer und ich konnte bis 9 Uhr weiterschlafen. Dann bin ich in Ruhe aufgestanden, habe beim Frühstück weiter dem Regen gelauscht und meine Pläne für den Tag geschmiedet: erst ein wenig äußere „Hauspflege“ und dann auf nach Trondheim.

Es mag zwar für viele Leute idiotisch erscheinen im Regen das Wohnmobil zu waschen (und ja, langanhaltend war es nicht), aber so langsam wurden es doch zu viele Insektenleichen auf der Windschutzscheibe und fünf Minuten putzen haben da doch reichlich geholfen. Bei der Gelegenheit habe ich auch mal wieder Wasser abgelassen und nachgefüllt, die Toilette entleert, die Luftfederung nachgefüllt und den Müll weggebracht. Ganz einfache Sachen, die man halt regelmäßig machen muss. Im leichten Nieselregen ging es danach weiter auf meinen Weg nach Trondheim. Auf dem Weg dorthin klärte sich das Wetter ein wenig auf und ich war erleichtert mir nicht schon wieder eine eigentlich sehr schöne Stadt vom Regen vermiesen zu lassen.

In Trondheim selbst konnte ich recht gut mit dem Wohnmobil fahren – über 7000km machen sich ja doch irgendwann bemerkt – aber trotzdem ist „Großstadtfahren“ (Trondheim hat etwa 180.000 Einwohner) immer etwas Anstrengendes. Umso erfreuter war ich nicht allzu lange nach einem Parkplatz suchen zu müssen. Nun hatte ich also einen zentralen Parkplatz und konnte mich auf den Weg machen Trondheim zu erkunden. Und sofort fiel mir die Lebendigkeit dieser Stadt auf, die mich fröhlich stimmte und dafür sorgte, dass selbst das einfache Spazieren durch die Fußgängerzone Spaß machte. Und die gute Laune blieb auch bis zu einem gewissen Punkt erhalten. Nur dann passierte etwas, dass mir ein wenig die Stimmung ruinierte: Meine Kamera wollte keine meiner Speicherkarten mehr erkennen und somit hatte ich urplötzlich keine Möglichkeit mehr gute Bilder zu machen. Ja, ich hab noch ein Handy, aber die Kamera ist nicht mal annähernd einen Vergleich wert. Und so saß ich dann da auf einer schönen Brücke in Trondheim und musste über meine weiteren Pläne für den Nachmittag nachdenken: Sollte ich zurück zum Wohnmobil und das Problem an meinem Laptop beheben oder vielleicht mal schauen, ob es nicht einen Laden gäbe, der mir helfen könnte. Ich entschied mich für Letzteres und konnte so die Stadt noch einmal etwas besser kennenlernen. Immerhin lief ich nun von Fotogeschäft zu Fotogeschäft um jemanden zu finden, der mir helfen könnte. Die Bemühungen brachten zwar letztendlich nichts, aber es war trotzdem schön dabei so viel von der Stadt zu sehen. Und letztlich ließ ich mir davon die Laune nicht komplett verderben, sondern ich setzte mich für eine heiße Schokolade in ein schönes Café in Trondheims Altstadt umgeben von klassisch skandinavischen Häuschen. Da blieb ich dann fast eine ganze Stunde bis es für mich Zeit wurde den Weg zurück zum Wohnmobil anzutreten.

Bis ich zurück am Wohnmobil war, war mein Parkticket auch gerade so ausgelaufen und ich hatte Glück, denn auf meinem Weg zum Parkplatz konnte ich noch die Politesse sehen, die mein Ticket prüfte – puh! Im Wohnmobil angekommen suchte ich dann meinen Campingplatz für die Nacht heraus und machte mich auf den kurzen Weg (14km) dorthin. Der Platz ist ganz schön am Fjord gelegen und nur gelegentlich hört man den benachbarten Fährhafen. Das geht wohl für eine Weile.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

P.S.: Die Kamera erkennt die Karten jetzt wieder – komisch…