Heute Morgen bin ich mal wieder zu meiner normalen Uhrzeit von 9 Uhr aufgestanden. Ich habe in Ruhe gefrühstückt und dabei ist mir eines aufgefallen: die Sonne schien mal wieder. Gut gelaunt machte ich mich dann noch dran einige Dinge zu erledigen: ich füllte meine Wasserflaschen nach, leerte das Grauwasser aus und füllte Frischwasser nach. Bestens vorbereitet konnte es dann auf den Weg zu meinem heutigen Ziel gehen: Oslo.
Der Weg bis nach Oslo war von meinem Campingplatz aus gar nicht mehr so weit. Die 57 Kilometer brachte ich in etwas weniger als einer Stunde hinter mich und da ich schon vor der Abfahrt einen Stellplatz ausgesucht hatte, war die Parkplatzsuche kein Problem mehr. Der Stellplatz in Oslo liegt etwa 5km außerhalb vom Stadtzentrum an einem Yachthafen und bietet eigentlich alles, was ein normaler Campingplatz auch bieten würde: Strom, Wasser, Toiletten und Duschen. Die Basics also. Die Aussicht von dem Platz ist aber leider nicht wirklich schön und so kann man entweder in eine Hecke oder in den Mastenwald des Yachthafens schauen. Und günstig ist der Platz mit circa 32€ pro Nacht auch nicht, aber günstig gibts in Oslo nicht wirklich. Auf diesem Platz werde ich die nächsten drei Nächte bleiben und mir Oslo mal etwas gründlicher anschauen, wenn das Wetter es mir erlaubt.
Deshalb machte ich mich dann auch nach dem Lesen des Reiseführers daran das Fahrrad mal wieder zu benutzen. Das ist immerhin die günstigste und flexibelste Methode für mich um von hier ins Zentrum zu kommen. Der Weg ist sehr einfach und zumindest auf dieser Strecke bietet Oslo einen sehr guten Fahrradweg an. Insgesamt gestaltet sich Oslo als ziemlich fahrradfreundlich. Zwar nicht ganz so extrem wie Kopenhagen, aber es kommt nah dran. Einmal im Stadtzentrum angekommen machte ich mich erstmal dran einen Eindruck von der Stadt zu gewinnen. Darum lief ich eine ganze Weile die Hauptflaniermeile Oslos, die Karl Johans Gate ab. Am einen Ende liegt das Schloss des Königs und am anderen Ende liegt der Hauptbahnhof. Auf den etwa 1500 Metern dazwischen findet man einen Großteil der wichtigen Kultur- und Politikzentren Oslos: Nationalgalerie, Parlament, Rathaus, Universitätsgebäude, Dom, Nationaltheater und diverse Museen liegen alle praktisch auf diesem kurzen Abschnitt. Das macht es natürlich umso einfacher ein gutes Bild von Oslo zu bekommen. Die Stadt gefällt mir – aber nicht so sehr wie Stockholm. Ich kann nicht genau sagen wieso, aber wenn es mir einfällt werde ich es hier festhalten.
Nachdem ich dann genug von Kultur und Geschichte hatte machte ich mich auf die Suche nach einem Friseur. Jup, das wurde so langsam echt Zeit, da meine Haare nach 2,5 Monaten Wachstum eher einer Mütze als einer Frisur ähnelten. Ich wurde auch bei einem Friseur fündig und konnte noch heut einen Terim ergattern – um 18 Uhr abends. Da es erst halb fünf war suchte ich mir noch einen schönen Park und setzte mich dort zum Entspannen auf eine Bank und wartete, dass die Zeit vergeht. Irgendwann war es dann so weit und ich musste zum Friseur. Normalerweise dauert ein Friseurbesuch bei mir etwa 15 Minuten. Immerhin ist meine Frisur nicht schwer zu schneiden. Bei diesem Friseur verbrachte ich jedoch eine gute Stunde. Dafür habe ich aber auch so ziemlich das Gesamtpaket erhalten: eine kurze Schultermassage, Haare waschen, föhnen und dann auch schneiden. Ich war noch nie so lange bei einem Friseur. Und hab auch noch nie so viel bei einem Friseur bezahlt… Naja, wenigstens muss ich nicht so oft zum Friseur. Sonst würde ich in Oslo schnell arm!
Viele Grüße und bis bald
Sören
Karin
Oslo scheint aber schon recht imposant zu sein.
Karin
Der Vorher-Nachher-Frisuren-Vergleich ist spitze! Ist doch gut, dass du den Helm losgeworden bist. ?
Sören
Stimmt. Nur ist es nach einem Friseurbesuch immer so kalt am Kopf 😛