Gestern Abend war ich erst ziemlich spät im Bett und hatte dann noch irgendwie Probleme mit dem Einschlafen. Deshalb habe ich heute Morgen dann etwas länger geschlafen und mir vor dem Aufstehen noch etwas Zeit gelassen. Nach dem Aufstehen suchte ich mein Duschzeug zusammen und nutzte die Dusche hier am Stellplatz. Dafür, dass das kein Campingplatz ist, war alles schön sauber und ich konnte in Ruhe duschen. Jetzt lag auch endlich meine Frisur wieder so, wie es mir am besten gefällt ohne irgendein Wachs oder sonstiges Zeug da drin. Nach dem Duschen machte ich mich ans Frühstück und überlegte was ich heute alles sehen wollte.
Meine Wahl für das erste Ziel fiel auf den botanischen Garten und so ließ ich mich von meiner Navigationsapp dorthin führen. Was in Kopenhagen noch so gut und zuverlässig funktionierte war jetzt aber einfach nur noch verwirrend. Es war letztendlich einfacher sich an die ungefähre Richtung zu halten und dann nach eigenem Ermessen zu fahren. Schade eigentlich. Trotzdem erreichte ich nach einiger Zeit den botanischen Garten von Oslo und musste dann erstmal nach einem Platz suchen an dem ich mein Fahrrad abstellen konnte. Die Suche führte mich einmal komplett um den Garten herum, da ich mein Fahrrad nicht einfach so an dem Zaun festmachen wollte, weil dort kein anderes Fahrrad war. Schlussendlich stellte ich mein Fahrrad am Munch-Museum ab und lief den kurzen Weg bis zum botanischen Garten (also eine Straße überqueren). Der botanische Garten hier in Oslo ist in mehrere kleinere Bereiche und Themen aufgeteilt: ein Duftgarten, ein Felsgarten, ein Wikingergarten, ein Kräutergarten, eine Picknickwiese, diverse Gewächshäuser und ein systematischer Garten. Am Besten gefallen hat mir hier zu dieser Jahreszeit der Duftgarten, denn hier konnte man endlich mal die ganzen Gerüche, die einem sonst eher im Frühling begegnen, eindeutig zuordnen. Es gab vom Salbei über die Zitronenmelisse bis hin zum Lorbeerbusch eigentlich alle Gerüche zu entdecken, die man aus dem Garten kennt. Wirklich lehrreich.
Im botanischen Garten blieb ich fast zwei Stunden, da mich natürlich auch die ganzen Blüten und anderen Fotomotive zum Fotografieren und nachdenken anregten. Trotzdem wurde es dann irgendwann Zeit für mich zu meinem nächsten Ziel aufzubrechen: dem Osloer Opernhaus. Bis jetzt hatte ich es nur im Reiseführer gesehen und als ich dort ankam realisierte ich wie nah es eigentlich an allem gelegen war, das ich die letzten Tage besucht hatte. Von dort konnte ich die Ostebanenhalle, in der ich gestern über eine Stunde war, ohne Probleme sehen. Das hat mir dann auch eine Sache über Großstädte beigebracht: manchmal ist man nur eine Ecke entfernt von einem Wahrzeichen oder einer grandiosen Aussicht und man realisiert es einfach nicht. Naja, das Opernhaus war jedenfalls mindestens genau so schön wie es im Reiseführer ausgesehen hatte und was mich etwas erstaunte war die Tatsache, dass man über die Dachfläche laufen darf. Zum Glück war es relativ trocken, denn sonst wäre der Marmor wahrscheinlich unglaublich rutschig gewesen.
Nachdem ich das Opernhaus gesehen hatte machte ich mich auch schon wieder so langsam auf den Rückweg zu meinem Wohnmobil. Nach drei Tagen Oslo habe ich – zumindest für dieses Mal – so langsam genug von dieser Stadt und freue mich nun auf die bevorstehenden Wochen in Glaskogen. Nicht mehr lange!
Viele Grüße und bis bald
Sören