Mein persönlicher Reiseblog

Monat: Juli 2017 Seite 1 von 2

Burea

Die letzte Nacht war kürzer als erwartet. Aber alles von vorne: Um 21 Uhr machte ich mich bepackt mit Isomatte, Schlafsack und aufblasbarem Kopfkissen auf den kurzen Weg bis zu dem Holzbett im Wald. So schön das Ganze auch aussieht, das Bett ist nun mal komplett aus Holzplanken gebaut und einfach nur hart. Aber egal, so hab ichs mir ausgesucht.

Nach einem Bier bei bester Aussicht machte ich mich schlaffertig und musste ziemlich schnell zwei Dinge feststellen: Erstens wird es hier nachts wirklich nicht dunkel und zweitens ist es für meinen Schlafsack hier nachts noch zu warm. Na toll. Aber nach einiger Zeit übermannte mich dann doch irgendwann der ersehnte Schlaf. Sollte aber nicht lange währen… Irgendwann wurde ich dann wach und dachte mir: „Hm, ist hell genug um nicht mehr Nacht zu sein. Aufstehen und zurück zum Womo!“ Gedacht, getan und nachdem ich wieder am Wohnmobil angekommen war und alles weggepackt hatte verriet mir ein Blick auf die Uhr die nüchterne Wahrheit: 05:10 Uhr!

Also legte ich mich noch zwei Stunden schlafen und frühstückte trotzdem noch extrem früh für meine Verhältnisse. Und so war ich noch vor neun Uhr wieder unterwegs zu meinem heutigen Großziel: Umea. Eine Universitätsstadt im Norden Schwedens und die größte Stadt Norrlands. Naja, trotzdem weniger Einwohner als Lünen. Und so war ich dann bis halb elf in Umea. Die gesamte Mittagszeit verbrachte ich dann damit die Stadt zu erkunden und Ausschau zu halten nach einem Restaurant, das Köttbullar serviert. Leider ohne Erfolg. Um etwa zwei Uhr fuhr ich dann nochmal weiter in Richtung Norden. Diesmal ohne konkretes Ziel.

Und so bin ich hier in Burea angekommen. Bis zum Nordkap sind es jetzt noch weniger als 1000km! Und der Campingplatz hier ist einer der besten Campingplätze, die ich bis jetzt besucht habe. Herrlich!

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Höga Kusten

Heute war ein entspannter Tag. Nach dem recht frühen Frühstück machte ich mich auf den Weg weiter in Richtung Norden. Mein heutiges Zwischenziel: Höga Kusten. Das Naturschutzgebiet ist sogar als Weltkulturerbe eingetragen auf Grund seiner einzigartigen Schönheit und Wichtigkeit. Also fuhr ich die etwa 120km bis nach Docksta, dem nächsten Ort an dem Naturschutzgebiet und hielt Ausschau nach einer guten Möglichkeit den Tag zu verbringen.

Und an einem Wanderparkplatz wurde ich fündig. Ja, richtig. Ich bin aus eigenen Stücken Wandern gegangen, weil ich so langsam genug von Hafenstädten und Marktplätzen hatte. Dabei war die Entscheidung selbst extrem spontan. Eigentlich suchte ich gerade einen Campingplatz für die Nacht und dann sah ich den Parkplatz mit Ausschilderung für den Höga Kusten Steig. Sagte mir zwar erstmal nichts, aber ich dachte mir kann ja nicht schaden einfach mal ein bisschen zu wandern.

Und so lief ich nur mit meiner Kamera bewaffnet in den Wald los und wurde schnell von einem ziemlich steilen Wanderweg begrüßt. Doch da mir immer wieder Leute entgegen kamen wusste ich, dass es ja gar nicht so schlimm sein konnte. Schon auf dem ersten Zwischenplateau hatte ich eine atemberaubende Aussicht. Schon allein dafür hätte sich der Weg gelohnt, aber nachdem ich eine Ausschilderung mit Wegweisern in Richtung Spitze des Hügels gesehen hatte, packte mich der Ehrgeiz und ich wollte die Spitze erreichen. Der Weg nach dorthin war dann nochmal etwa so weit wie ich bis dato gelaufen war. Oben angekommen wurde ich von einem schönen kleinen Café mit bestem Ausblick begrüßt, wo ich eine Waffel und eine Cola zur Erfrischung und Stärkung genoss.

Frisch gestärkt ging es dann wieder in einem Stück durch den gleichen Weg zurück. Das dauerte trotz meines recht zügigen Tempos immer noch etwa eine dreiviertel Stunde. Schon auf dem Hinweg hatte ich jedoch eine sehr schöne Schutzhütte/Schlafstelle gesehen. Diese erweckte sofort in mir den Wunsch dort die Nacht zu verbringen und so werde ich es gleich auch machen. Nachdem ich gecheckt hatte, dass ich mein Wohnmobil hier für eine Nacht stehe lassen kann (Es gibt kein explizites Verbotsschild, also müsste es erlaubt sein…), werde ich gleich eine Isomatte und einen Schlafsack zusammenpacken und mich auf den kurzen Weg zur Schutzhütte begeben um unter dem Nachthimmel zu schlafen. Wünscht mir viel Erfolg!

Viele Grüße und hoffentlich bis bald

Sören

 

Sundsvall

Heute meinte es das Wetter wieder besser mit mir. Schon zum Frühstück begrüßte mich ein strahlend blauer Himmel und nach einer etwas zu kalten Dusche ging es dann wieder los auf die Straße. Diesmal habe ich aber ein paar Pausen mehr als üblich gemacht um zum einen das Wetter genießen zu können, aber hauptsächlich, weil ich die letzte Nacht unter 6 Stunden geschlafen habe. In der Schulzeit war das für mich zwar eigentlich normal, aber die letzten Monate habe ich doch den Luxus von mehr Schlaf bekommen und war dementsprechend ungewohnt müde.

Nach etwa drei Stunden hatte ich dann aber mein nächstes Ziel erreicht: Sundsvall. Der größte Ballungsraum im nördlichen Schweden. Ab jetzt wird also jede Stadt kleiner als das hier… Dabei hat die Gemeinde doch nur 51.000 Einwohner! Naja, genau das wollte ich doch eigentlich: Ruhe vom Getümmel. Trotzdem lohnte sich die Innenstadt von Sundsvall nochmal für einen Besuch. In der zentralen Fußgängerzone standen überall Drachenstatuen, die wohl vor kurzem im Laufe einer Parade von verschiedenen Unternehmen finanziert wurden. Dies wurde immer ersichtlich am Design der Statue und einer angebrachten Plakette. Schöne Idee sowas.

Nun wurde ich so langsam hungrig und hielt Ausschau nach einem leckeren Restaurant. Da fiel mir ein schickes Restaurant mit dem Namen Vezzo auf. Ein kurzer Blick auf die Karte enthielt eine große Behauptung: „Unsere Pizza wurde 2015+2017 zur besten Pizza Schwedens ernannt“. Bei solch großen Tönen wurde ich natürlich skeptisch und musste mich selbst davon überzeugen. Im Restaurant bestellte man dann nach dem Vapiano-Prinzip: man bekommt eine Karte und hält diese an verschiedenen Stationen vor, je nach gewünschtem Essen (Pizza, Pasta oder Anderes). Danach bekommt man ein Signalgerät, das blinkt und Töne von sich gibt sobald das bestellte Essen fertig ist. Nun hatte ich also die vermeintlich preisgekrönte Pizza vor mir. Was war drauf? Luftgetrockneter Schinken, Knoblauchchips, Parmesan, Büffelmozzarella, normaler Mozzarella und Balsamicoessig. Alles zusammen auf einem schön knusprig gebackenen Teig. Mei Fazit: Lecker, aber es gibt bessere Pizzen (besonders auf Sardinien…).

Danach ging es dann langsam zurück zum Wohnmobil und ich nutzte die untergehende Sonne noch für ein paar schöne Fotos. Nun werde ich den Abend auf meinem angenehm günstigen Parkplatz (Für einen Euro könnte ich hier bis Dienstag stehen!) genießen und noch ein oder zwei Leichtbier am Hafen trinken.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Stenö

Heute hat es den ganzen Tag nur geregnet. Deshalb habe ich mich schon nach dem Frühstück entschieden das Beste aus dem Tag zu machen und einfach so viele Kilometer wie möglich zu machen. Darum gibt es von heute auch nicht so viele Fotos oder Dinge zu erzählen.

Es ging eigentlich den ganzen Tag nur ums Fahren. So habe ich am Ende des Tages zwar „nur“ 180km gemacht, aber die Umstände haben nicht mehr erlaubt. So bin ich am Ende des Tages in Stenö gelandet.

So sitze ich nun beim Regen im Wohnmobil und werde die Zeit und das WLAN nutzen, um mit Papa und Mama über Skype zu reden. Darum halte ich mich hier mal kurz.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Mora

Heute stand der lang ersehnte Besuch in Mora an. Doch zunächst gab es erstmal mein Frühstück und dann machte ich mich so langsam auf den restlichen Weg bis nach Mora. Dieser war etwa 40km weit und führte mich durch eine spektakulär schöne Region rund um den Siljansee. Dieser ist weitläufig bekannt für die immer noch sehr traditionellen Bräuche, wie den Vasalauf und die Dalapferde. Der Vasalauf ist ein alljährlicher Skilauf im März über eine Strecke von fast 90km bis kurz vor der norwegischen Grenze. Hintergrund des Ganzen ist ein historischer, aber darauf gehe ich nicht weiter ein.

Die Dalapferde erwarteten mich dann auch an meinem ersten Zwischenhalt. Im Dorf Nusnäs 10km vor Mora werden die Dalapferde in feinster Handarbeit hergestellt und man kann bei dem Prozess jeden Schritt beobachten. So sieht man zunächst das Skizzieren auf dem Holzstück gefolgt von grobem Ausschneiden mit einer Bandsäge. Den letzten Formschritt bildet dann das Schnitzen von Hand mit speziellen Schnitzmessern, die in Mora hergestellt werden. Nachdem die Form vollendet ist werden die Pferde dann in mehreren Schritten handbemalt und abschließend lackiert. So entsteht eines der beliebtesten Mitbringsel aus Schweden immer noch in traditioneller Handarbeit. Und die Pferdchen sehen gar nicht mal so schlecht aus. In entsprechender Umgebung kann man sie bestimmt auch bei einem modernen Stil einbinden, aber bei Oma auf der Fensterbank sehen sie dann doch irgendwie passender aus.

Für mich ging es aber heute nicht ums Skilaufen oder um Dalapferde. Wer mich kennt weiß, dass ich mit einer gewissen Leidenschaft Messer sammele. (Hier mal ein Zitat von Papa: „Du bist wohl ein Messersammel-Fetischist!“, so falsch liegt er da gar nicht…) Deswegen zog mich das Morakniv Outlet in einer der Dalapferd-Werkstätten quasi magisch an. Hier werden die sowieso schon äußerst preiswerten Messer von Mora of Sweden noch einmal günstiger angeboten als sonst irgendwo. Denn die meisten Messer hier sind zweite Wahl und haben irgendeinen kleinen Fehler, der aber die Funktion nicht weiter beeinträchtigt. Deswegen nutzte ich hier meine Chance und griff reichlich zu: 7 Messer für zusammen weniger als 50€. Wenn man hier die Qualität beachtet ist das ein unglaublich gutes Angebot. Und damit habe ich für die nächsten Jahre genug Messer, die ich im Garten oder sonst wo einfach gebrauchen kann ohne mir Sorgen um ein wertvolles Messer machen zu müssen. Doch diese günstigen Messer sind natürlich nicht die Art von Messer, die ich gerne als Geschenk für die Daheimgebliebenen mitbringe (Bis auf eine vorher bekannte Ausnahme). Und so machte ich mich alsbald auf zum Morakniv Concept Store im Herzen von Mora.

Keine 10km Weg und kurz vor meinem Ziel fand ich auch noch einen speziellen Wohnmobilparkplatz, der auch gleich mein Standplatz für die Nacht werden sollte. Von hier aus waren es keine 5 Minuten mit dem Fahrrad bis in die Innenstadt und schon konnte ich die kleine Stadt genießen. Natürlich immer mit offenem Auge für interessante Fotomotive und Läden. Im Concept Store wurde ich dann auch für meine Mitbringsel für Papa und Herbert fündig und in einem nahegelegenen Outdoorladen fand ich auch noch ein schönes und besonders dekoratives Messer für mich selbst. Die Ausbeute des Tages sind also 10 Messer zu einem annehmbaren, aber nicht genau genannten, Preis. Voller Erfolg!

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Rättvik

Heute war ein ziemlich unspektakulärer Tag. Ich bin recht spät aufgestanden und habe noch etwas das Wetter und die Aussicht auf dem Campingplatz genossen. Danach habe ich mit Mama telefoniert und mich so langsam fertig für die Abfahrt gemacht. Bevor ich den Campingplatz aber verließ füllte ich noch Frischwasser auf und ließ das Grauwasser (Spül- und Handwaschwasser) ab.

Nun ging es also um die Mittagszeit herum los. Nächstes größeres Ziel: Mora. In Schweden ist der Ruf von Mora in etwa mit dem Ruf von Solingen in Deutschland zu vergleichen: ein typischer Ort, an dem gute Messer hergestellt werden. Aber die Entfernung bis Mora von Mariefred aus ist nicht gerade ein Katzensprung: knapp 300km lagen vor mir. Ich bin einfach ins Blaue hinein losgefahren und habe dann eigentlich den restlichen Tag nicht viel mehr gemacht als zu fahren. Ab und an hielt ich an, aber sonst ist heute echt nicht mehr passiert.

Kurz vor Mora wurde ich dann so langsam müde und entschied mich Ausschau nach einem Stellplatz zu halten. In Rättvik wurde ich fündig und habe somit Morgen nur noch 40km bis ich in Mora bin.

Ich verspreche, dass ich den nächsten Eintrag wieder etwas länger fasse, aber heute ist mir einfach nicht mehr eingefallen, das nennenswert ist.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Mariefred, die Zweite

Heute Morgen bin ich nicht ganz so spät aufgestanden, um den Tag bestmöglich nutzen zu können. Nach dem Frühstück machte ich schonmal alles fertig um der Haupttätigkeit des Tages nachzugehen: Klamotten waschen. Immerhin bin ich nun schon über zwei Wochen unterwegs und dann wird es halt langsam leer im Wäscheschrank.

So nutzte ich also die Möglichkeit auf die sich auf diesem Campingplatz bietet: man kann hier für nur etwa 5€ pro Stunde einen ganzen Waschraum mit 2 Waschmaschinen (die ich so ca 20 Jahre alt einschätzen würde…) und einem großen Wäschetrockner mieten. So saß ich dann bald zwei Stunden lang im Waschraum und nutzte die Zeit um mich mal so langsam an mein drittliebstes Reisehobby zu begeben: Lesen. Irgendwie bin ich diesen Urlaub noch gar nicht dazu gekommen mir die Zeit zum Lesen rauszunehmen. Nun war es aber dann endlich soweit. (Wen es interessiert: Ich lese im Moment das Buch „Applied Cryptographics“ von Bruce Schneier in englischer Sprache).

Nachdem dann endlich die Wäsche irgendwann fertig und getrocknet war, ging es noch etwas weiter mit dem üblichen Haushaltskram, der bei so einem Wohnmobil anliegt: Toilettenkasette leeren. Hört sich nicht schön an und ist es auch leider nicht. (Details lasse ich aus Rücksicht mal weg…) Nun konnte es aber endlich zum lang ersehnten Teil meines Besuchs in Mariefred übergehen: der Besuch bei Gripsholms värdshus. Eigentlich ist dieses Lokal der einzige Grund aus dem ich den Weg über Mariefred überhaupt gefahren bin. Denn hier gibt es einen Hamburger, der seinesgleichen sucht. Hunger? Dann lies hier besser nicht weiter… Der Burger besteht aus einem leicht angerösteten Burgerbrötchen ohne Sesam und dazwischen sind dann angeschmolzener Käse, Rucola, BBQ-Dressing und eine perfekt medium gebratene Burgerbulette. Geil! Aber der Burger ist aus meiner Sicht noch nicht einmal das Beste an diesem Gericht. Das ist für mich die Kombo aus Süßkartoffelpommes mit Trüffelmayonnaise. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie die verschiedenen Aromen hier zusammenspielen. Herrlich!

Jetzt aber genug vom Essen. Danach machte ich dann noch einen kurzen Verdauungsspaziergang durch die Stadt und fuhr anschließend den kurzen Weg zurück zum Campingplatz (natürlich mit dem Fahrrad). So sitze ich nun hier beim langsamen Sonnenuntergang und schreibe den Blog.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Stockholm, die Dritte, und Mariefred, die Erste

Heute Morgen ging es auch wieder recht früh los. Um halb neun saß ich schon an meinem kleinen Tisch im Wohnmobil und genoss mein Frühstück mit Blick auf den Stockholmer Hafen. Herrlich! Danach musste ich mir noch überlegen, wie ich meinen letzten Vormittag (dazu gleich mehr) in Stockholm nun verbringen wollte. Also nahm ich mir meinen Reiseführer zur Hilfe und begann zu lesen. Kurze Zeit später stellte ich fest: Eigentlich hatte ich soweit alles in Stockholm gesehen, das mich persönlich akut interessierte und somit entschied ich mich dazu die nächste Sehenswürdigkeit von meinem Standort aus zu erkunden: das Stadhus (deutsch: Stadthaus/Rathaus).

Der Weg dorthin war für mich nun echt kein weiter: Mein Wohnmobil stand nun seit zwei Tagen nur etwa 500m vom Rathaus entfernt. Dennoch hatte ich diese Sehenswürdigkeit irgendwie ausgeblendet – und das bei einem der höchsten und bekanntesten Türme Stockholms direkt vor meiner Nase. Ich blinder Maulwurf… Oder auch nicht, denn so konnte ich den letzten Tag in Stockholm zur Mittagszeit hin im Park genießen und wusste, dass mein Rückweg nicht allzu lang ist oder durch sonst irgendwelche Hindernisse (vielleicht Baustellen?) verlängert werden konnte. Also genoss ich einfach noch die Skyline von Stockholm und den wolkenfreien blauen Himmel, der sie begleitete. Und natürlich immer in Griffnähe: meine Kamera. Einige schöne Fotos später wurde es dann langsam Zeit für mich weiterzufahren und so fuhr ich los zu meinem nächsten Ziel: Mariefred, Heimatort von Stockholms ältestem Gasthaus.

Von Stockholm ist es kein weiter Weg bis Mariefred und so war ich in etwa einer Stunde schon wieder am Ziel angelangt. Hier fuhr ich dann zunächst zum Campingplatz und machte zwei Übernachtungen fest, denn an diesem Campingplatz gibt es einen Waschraum und so langsam neigt sich der Vorrat an Wäsche zur Neige. Also gibt es morgen einen entspannten Waschtag in Mariefred. Heute im späten Nachmittag suchte ich dann aber erstmal einen Platz zum Essen. Mir war vorher schon bewusst wo und was ich essen würde: heute eine Pizza und morgen einen legendär guten Burger im Gripsholm värdshus. Gesagt getan und so aß ich eine leckere (und preisgünstige) Pizza in einer Pizzeria, die Mama und ich auf unserer ersten Schwedenreise schon entdeckt haben und seitdem jedes Mal besuchen, wenn wir in Schweden sind/waren.

Satt und zufrieden ging es dann zurück zum Campingplatz und nach einer ausgiebigen Dusche genieße ich den Abend mit Blick auf den Mälarensee.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Stockholm, die Zweite

Heute Morgen ging es mal wieder recht früh los. Um 8 Uhr klingelte der Wecker und ich machte mich nach dem Frühstück auf den Weg in die Stadt. Der heutige Tag stand komplett unter dem Motto Sightseeing, also alles meiner Meinung nach Sehenswerte in der Stadt anschauen und mit Fotos dokumentieren. Soweit der Plan.

Also ging es am Anfang erstmal vorbei an der Altstadt, die ich ja gestern schon genug besichtigt hatte. Weiter ging es in Richtung Nybroviken und dem Wallenbergs Torg. Dieser Platz ist einem schwedischen Diplomaten gewidmet, der im Zweiten Weltkrieg Juden vor der Verfolgung gerettet hat. Hier gibt es eine sehenswerte Skulptur und einen schönen Park direkt dahinter. Weiter ging es dann zunächst für mich nach Östermalm. Dort suchte ich einen Laden aus dem ich für Mama noch ein paar Souvenirs mitbringen sollte. Gesagt getan und ich stand vor einer Baustelle – was auch sonst. Also Google befragt und den neuen Standort des Ladens gesucht und gefunden. Zehn Minuten später hatte ich dann auch die Souvenirs für Mama in der Tasche und konnte die zerbrechliche Ware erstmal zurück ins Womo bringen. Soll ja nichts kaputtgehen!

Danach ging es dann wieder los. Diesmal vorbei an Nybroviken zum Djurgarden. Dies ist eine relativ große Insel (ca. 280 Hektar) im Zentrum Stockholms, die teils bewaldet ist und einen großen Park beherbergt. Außerdem gibt es auf der Insel viele Museen. Und eines davon habe ich mir für heute ausgeguckt: das Vasa-Museum. Denn dort gibt es das größte und älteste gut erhaltene Schiff aus dem 17. Jahrhundert. Was mich dabei besonders fasziniert sind zwei Dinge: zum einen ist das ganze Schiff von einem Museum umgeben und somit in seiner gesamten Pracht zu sehen und zum anderen sind bei dem Schiff noch ca. 98% der Teile original aus dem 17. Jahrhundert. Aber warum ist das Schiff so gut erhalten? Naja, es sank bei seiner Jungfernfahrt nach nichtmal 1,5km direkt im Hafen Stockholms und ruhte somit für 333 Jahre im Hafenbecken von Stockholm. Erst 1957 wurde das Schiff wiederentdeckt und 1961 dann schließlich gehoben. Total interessant für mich.

Bis ich aus dem Museum wieder raus war, war es auch schon fast 18 Uhr und ich hatte so langsam Hunger. Also aß ich eine typische grillkorv (Ne Art Hotdog – Ikea lässt grüßen) und machte noch einen kleinen Einkauf bevor ich mich zurück zum Womo begab. Und so sitze ich nun hier mit meinem Hafenblick und überlege was ich heute Abend noch so mache – mal schauen.

Viele Grüße und bis bald

Sören

P.S.: Da ist also nun das Maskottchen – ein Vikingerschiff!

 

Stockholm, die Erste

Heute Morgen bin ich recht zeitig aufgestanden und habe nach dem Frühstück einen ruhigen Morgen ohne Lärm, andere Camper und Autos genossen. Die Stille war so schön, dass ich bis etwa 11:30 Uhr einfach nur im Wald saß und das Wetter genoss. Dann wurde ich aber so langsam umtriebig und machte mich auf den Weg zu meinem großen Zwischenziel: Stockholm.

Viele bezeichnen Stockholm als schönste Hauptstadt Europas oder sogar der Welt und ich kann mich dem soweit eigentlich nur anschließen. Besonders die Altstadt Gamla Stan ist für mich immer wieder eine Reise wert. Und so war es für meinen ersten Tag in Stockholm auch nicht überraschend, dass ich mir einen ganzen Nachmittag lang nur Gamla Stan angeschaut habe.

Hier gibt es viele hübsche kleine Gassen mit Läden soweit das Auge reicht – aber eben auch Touristen. Trotzdem ist es angenehm ruhig und gemächlich in der Altstadt und man kann die alten Gebäude und häufig auch ältesten Läden Schwedens auf sich einwirken lassen. Natürlich bin ich auch in den ein oder anderen Laden hineingegangen und habe mir die verschiedensten Schwedensouvenirs angeguckt. Dabei habe ich dann auch mein Maskottchen gefunden, aber Fotos davon gibt es erst Morgen. Nachdem ich gefühlt jede Gasse der Altstadt durchlaufen hatte (zum Glück ist die nicht ganz so groß) kriegte ich langsam Hunger und suchte mir ein schönes kleines Pizzarestaurant in einer der vielen Gassen aus um dort zu Abend zu essen. Hier fiel mir dann mal wieder etwas typisch schwedisches auf: die hohen Preise für Alkohol. So kostet ein einfaches 0,4l Bier mal eben schlappe 7,50€. Puh… Aber das hält nicht vom Essen ab und so hatte ich eine leckere Pizza mit einem schwedischen Bier. Lecker!

Danach ging es dann allmählich zurück zum Wohnmobil um den Blog zu schreiben. So sitze ich also hier mit Blick auf den Hafen und werde mich gleich nochmal auf den Weg in die Stadt machen – mal schauen wo der Abend mich hintreibt.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

P.S.: Hatte ich erwähnt, dass es in Stockholm wieder eine Großbaustelle gibt? Wenn sich das jetzt bis nach Oslo so fortsetzt müsste die skandinavische Bauindustrie ja eigentlich florieren…

 

Norrköping

Heute Morgen bin ich relativ spät aufgestanden. Bis ich erstmal gefrühstückt hatte und einigermaßen ansprechbar war, zeigte die Uhr auch schon 12. Da dieser Campingplatz aber ein Checkout bis 15 Uhr erlaubt, ist das absolut kein Problem gewesen und so konnte ich tiefenentspannt in Richtung meines Tagesziels losfahren: Norrköping, Industrie- und Universitätsstadt.

Auch in Norrköping ging es wieder einigermaßen gut mit dem Parken und so konnte ich schon auf meinem ersten Parkplatz für zwei Stunden stehen bleiben. Also auf und die Stadt Norrköping erkunden. Diesmal keine direkte Hafenstadt. Dennoch spielte Wasser eine große Rolle für Norrköping bis in die 70er Jahre: die hier ansässige Textilindustrie konnte günstige Energie aus dem Fluss gewinnen, der die Stadt durchzieht. Und so ist Norrköping im Stadtinneren sowohl von sehr alten Wohngebäuden als auch Industriegebäuden geprägt. Sieht eigentlich ganz hübsch aus.

Im Laufe des Nachmittags in Norrköping kam ich auch noch an einem Park vorbei in dem gerade ein Künstler seinen Soundcheck machte. Das hatte sich im Übrigen schon angekündigt lange bevor ich überhaupt sehen konnte wo die Musik herkam… Also setzte ich mich in der Nähe hin und lauschte der Probe etwas. Währenddessen recherchierte ich wer das denn jetzt eigentlich sein könnte: irgendein Reggae-Künstler namens „Kapitän Rot“(Mal etwas simpel übersetzt). Noch nie was von gehört, aber die Musik ging wohl in Ordnung. Auf meinem Rückweg vom Park zum Auto holte ich mir noch ein Eis (diesmal ging alles gut!) und stellte bei der Rückkehr zum Wohnmobil fest, dass mein Parkticket eigentlich schon eine halbe Stunde abgelaufen war, ups! Aber zum Glück kein Strafzettel an der Frontscheibe und so konnte ich dann weiterfahren.

Bis zu meinem abendlichen Halt wollte ich noch etwa 60km zurücklegen, um Morgen keinen weiten Weg mehr bis Stockholm zu haben. Gedacht, getan. Jetzt stehe ich mit meinem Wohnmobil auf einem recht abgelegenen Parkplatz im Nynäs-Naturschutzgebiet. Und mit abgelegen meine ich auch abgelegen. Ich stehe hier jetzt schon etwa 1,5 Stunden und obwohl diese Straße der einzige Weg in einige Dörfer etwas weiter weg ist konnte ich noch nicht mehr als 4 Autos zählen, die an mir vorbeigefahren sind. Herrlich!

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Västervik

Heute Morgen gab es erstmal ein schönes Frühstück mit bester Aussicht direkt neben meinem Wohnmobil. Super! Danach nutzte ich vor der Abfahrt noch alle Annehmlichkeiten, die der Campingplatz so zu bieten hatte: Dusche, Abfallentsorgung und noch einmal Strom um alle elektrischen Geräte aufzuladen. Danach ging es dann auf den etwas holprigen Weg weg vom Campingplatz. Nächstes Ziel für den Tag war Västervik. Nur zarte 30km entfernt und somit schnell erreicht.

In Västervik angekommen folgte ich der Beschilderung für einen zentrumsnahen Parkplatz. Und siehe da hier passte sogar noch ein Wohnmobil hin. Sehr schön. Und so war ich nach nicht mal fünf Minuten Fußweg auch schon im Zentrum der kleinen Hafenstadt. Ja, wieder Hafenstadt, wieder viel Wasser und wieder gutes Wetter. So langsam erkennt man auch viele Ähnlichkeiten zwischen schwedischen Hafenstädten. Immer ein großer Marktplatz mit angrenzender Shoppingmeile. Je nach Stadtgröße gibt es dann eine entsprechend große oder kleine Fußgängerzone und einen Hafen für Touristen. Auch Västervik entspricht diesem Muster. So flanierte ich also eine Weile am Hafen entlang und beschaute auch die dortigen Verkaufsstände für Souvenirs. Ich suche immer noch ein passendes Maskottchen für diesen Urlaub, aber wenn ich eins finde wird sich das in den Fotos zeigen.
Von Västervik ging es dann weiter in Richtung Norrköping. Aber ich wollte heute eigentlich gar nicht so weit fahren und suchte einen Campingplatz auf dem Weg zwischen Västervik und Norrköping. Da bin ich in Yxningen fündig geworden. Einziger Haken: der Platz war erst ab 20 Uhr verfügbar. Also habe ich die Zeit noch auf einem etwas vorgelagerten Parkplatz mit einem Eis genossen. Und dann konnte ich auf den letzten erhältlichen Stellplatz auf dem Campingplatz fahren. Aber warum ausgerechnet der beste Stellplatz als letzter übrig war weiß ich auch nicht.

So habe ich nun beim Abendbrot einen super Ausblick auf den See Yxningen gehabt und konnte mit der Sonne im Rücken den Abend am See genießen. Super!

 

Viele Grüße und bis bald

Sören

Oskarshamn und Blankaholm

Die Nacht war sogar noch kürzer als gedacht. Schon um 6 Uhr wachte ich heute Morgen das erste Mal auf und schaute auf die Uhr – naja noch ein Stündchen mehr tut nicht weh, oder? Letztendlich war es kurz nach acht als ich aufstand und mir mein Frühstück machte. So ging es also für meine Verhältnisse ziemlich früh los zurück aufs Festland. Tagesziel: Oskarshamn. Wieder eine Hafenstadt, diesmal etwas näher an den Schären gelegen. Und natürlich wieder weiter Richtung Norden. Von Oskarshamn führen einige Fährenverbindungen in verschiedene Richtungen: Gotland, Öland und zur „Blauen Jungfrau“. Diese Felsinsel hatte ich eigentlich erhofft zu sehen, aber der Stadtkern von Oskarshamn ist zu weit ins Land zurückgezogen und somit war der Blick vom Hafen aus nicht wirklich weitläufig Richtung Meer.

Das Parken gestaltete sich dafür jedoch diesmal etwas leichter. Kein stundenlanges Gesuche. Also verbrachte ich einen guten Teil des Vormittags und der Mittagszeit in Oskarshamn, doch wie schon gestern war es dann irgendwann genug und ich fuhr noch etwas weiter. Ziel unklar. Die einzige Bedingung war eine Bleibe für die Nacht zu finden. Diesmal jedoch einen Campingplatz um wieder etwas ruhiger schlafen zu können. Und so endete ich meine Fahrt für heute in Blankaholm auf einem Naturcampingplatz. Eigentlich hätte ich bei dem Preis anderswo zwei oder drei Tage stehen können (40€ für eine Nacht…), aber heute musste es wieder ein Campingplatz sein. Naja, das Beste draus gemacht und einen wunderschönen Stellplatz mit Blick auf den See genommen. Nach etwas engem Einparken war also die Schlafstelle erreicht. Alles schön und gut – bis auf diese bescheuerten Nachbarn und ihre laute Schlagermusik. AARGH! Nachher erstmal etwas AC/DC zum Abklingen hören…

Trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lassen heute mal typisch schwedisch zu kochen. Kötbullar in Gräddsas. Sehr lecker. Und viel zu schnell aufgegessen… Den Abend werde ich heute ganz bequem draußen mit Seeblickausklingen lassen.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Karlskrona

Da wollte ich doch heute eigentlich nur bis nach Karlskrona fahren und nun sitze ich schon auf Öland – 100km weiter als geplant. Aber alles der Reihe nach. Heute Morgen fing mein Tag wieder mit einem kleinen Frühstück an (diesmal mit schwedischem Sauerteigbrot, geht sogar) und danach betrieb ich noch etwas „Hauspflege“: Grauwasser entsorgen und Frischwasser nachfüllen.
Nun konnte es also mit frischen Vorräten losgehen zu meinem Tagesziel: Karlskrona. Wieder ein schöner kleiner Küstenort mit historischem Hintergrund. Die Fahrt war wieder sehr angenehm – typisch fürs Fahren in Schweden und so war ich in kurzer Zeit in Karlskrona angekommen. Etwa 13 Uhr, also noch reichlich Zeit um die Stadt zu erkunden. Zu viel Zeit um genau zu sein. Denn nach etwa einer Stunde hatte ich alles Sehenswerte in der Stadt gesehen und saß etwas ratlos in einem schönen kleinen Park nahe der Admiralsschule im Ort, die man übrigens nicht fotografieren durfte (Das lange, niedrige gelbe Gebäude auf den Fotos…). Kurzerhand entschloss ich mich einen schwedischen Döner auszuprobieren und wurde nur mild enttäuscht als ich mir eine Schale voll Fleisch und Knoblauchsoße präsentiert wurde. Trotzdem relativ lecker.

Frisch gestärkt begab ich mich nun auf den wahrlich kurzen Rückweg zum Wohnmobil um über den restlichen Tagesverlauf nachzudenken – entweder schon früh auf einen teuren Campingplatz fahren und den restlich Tag verbummeln oder weiterfahren und irgendwo etwas weiter entfernt einen Parkplatz suchen und dort stehenbleiben. Nach nicht allzu langer Zeit entschied ich mich für letzteres und so fuhr ich weitere 100km bis ich keine Lust mehr hatte und Ausschau nach einem Parkplatz hielt. Mittlerweile hatte ich Kalmar hinter mir gelassen und war auf die Insel Öland gefahren. So fiel die Wahl nach einigen Kilometern auf meinen jetzigen Standplatz in der Nähe einer Hauptverkehrsstraße. Nicht luxuriös, aber geht schon für die Nacht.

So sitze ich hier nun also und lausche den Verkehr. Heute Abend also leider kein direkter Blick aufs Meer – das ist nur wage hinter den Baumkronen zu erahnen.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Kivik, Kristianstad und Bromölla

Das Wetter meinte es heute zum Glück wieder gut mit mir: strahlender Sonnenschein begrüßte mich beim ersten Blick aus dem Fenster. Also konnte es nach einem einfachen Frühstück gleich viel besser gelaunt losgehen als gestern. Das grobe Ziel für heute: Kristianstad. Doch auf dem Weg dahin machte ich noch spontan Zwischenhalt in Kivik. Zentrum des schwedischen Obstanbaus. Wusste ich zum Glück vorher nicht. In dem Ort merkt man davon aber nicht viel. Hier und da ein paar Läden mit Marmelade aber sonst nicht anders als jeder andere Ort in Küstennähe. Nur war gerade ein großer Jahrmarkt in der Stadt, sodass ich mir auch mal eine schwedische Kirmes angucken konnte. Ist auch nicht anders als Zuhause.
Nachdem ich dann genug von Kivik hatte ging es weiter zum eigentlichen Ziel: Kristianstad. Ein etwas größerer Ort an der Grenze der Schonen. Hier erkundete ich die Fußgängerzone und ging noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Die Innenstadt von Kristianstad ist ganz hübsch und einladend.

Nach dem Einkaufen ging es dann zurück zum Wohnmobil und weiter zum letzten Ziel des Tages: Bromölla. Nochmal 30km weiter und mit einem schönen Campingplatz direkt an einem recht großen See. Dort werde ich auch gleich den Abend mit einem Malzbier und ein paar Chips ausklingen lassen – wunderschön.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Ystad und Simrishamn

Müsste ich den heutigen Tag mit einem einzigen Wort beschreiben, so würde mir das nicht schwerfallen: Grau. Die Farbe des Himmels für fast den gesamten Tag. Schon heute Morgen nach dem Aufstehen schaute ich auf einen grauen Himmel, der mich zum Frühstück mit dem wunderschönen Klang von Regen beglückte. Ich konnte also ganz in Ruhe mein Tagesziel auswählen: Ystad.

Die Fahrt nach Ystad führte mich so ziemlich die gesamte Zeit an der Küste entlang. Wunderschöne Ausblicke auf die raue See. Wenigstens etwas Gutes aus dem regnerischen Wetter. In Ystad angekommen stellte sich ein neues Problem auf: Parken mit einem Wohnmobil. Diesen Faktor hatte ich nicht ganz einkalkuliert. Zunächst suchte ich etwa eine halbe Stunde nach einem Parkplatz, der überhaupt das Parken von Wohnmobilen erlaubt. Irgendwann hatte ich einen Platz gefunden. Einziges Problem: Der Parkautomat wollte meine Kreditkarte nicht akzeptieren. Also machte ich gefrustet und durchnässt (ja, so lange stand ich an dem Automaten…) eine einfache Entscheidung: Weiterfahren. Nun musste ich also ein Ziel für die Nacht auswählen. Simrishamn sollte es also werden. Auf dem Weg dahin gab es einen ersten Meilenstein für mich: 1000km sind nun schon gefahren.
Am Campingplatz angekommen wurde mir eröffnet, dass der Campingplatz eigentlich ausgebucht sei. Aber zum Glück hat dieser Campingplatz Reserveplätze in Stadtnähe für die Hochsaison. Somit konnte ich also auf einen Sportplatz einer lokalen Schule ausweichen, an dem es etwa 45 Reserveplätze gibt. Ganz nett hier: die Campinggäste können die Duschen und Toiletten der Sporthalle nutzen. Somit konnte ich also in aller Ruhe in einer geräumigen Dusche einfach mal für eine halbe Stunde abschalten. Herrlich. Danach gab es Abendessen: zum Abschluss der ersten Woche mal was Warmes. Aber nichts Besonderes: eine Dose Ravioli im Wasserbad warmgemacht. Trotzdem besser als immer nur Brot.

So sitze ich nun nach einem entspannten Tag hier und schreibe beim restlichen Tageslicht um elf Uhr den Blog.

 

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Trelleborg

Heute bin ich gar nicht mal so weit gekommen. Mein Frühstück hatte große Ähnlichkeit mit dem gestrigen Abendessen – was ein Zufall – und so konnte ich gut in den Tag starten. Bevor ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel, Trelleborg, machte ging ich aber erst noch etwas hinter den Dünen spazieren. Den Schatten der Bäume konnte ich gut vertragen, denn so langsam wurde es in der Sonne ziemlich warm. Und was mich in den Schatten oder das Haus treibt zieht die meisten Menschen eher raus. Und wohin zieht es die meisten Leute bei strahlend blauem Himmel am liebsten? Richtig, an den Strand. Deshalb wurde es zur Mittagszeit schon ziemlich voll in Strandnähe und die Fahrradsituation erinnerte mich so langsam an den Münsteraner Hauptbahnhof.

Vom vielen Getümmel also abgestoßen entschied ich mich meinen Spaziergang etwas frühzeitig zu beenden und mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel zu machen: Der kleinen Stadt Trelleborg. Wer schon einmal mit der Fähre von Rügen nach Schweden gekommen ist wird hier gelandet sein. In Trelleborg angekommen ließ ich mich von der Beschilderung zur Namensgeberin der Stadt führen: der Trelleborg. Eine wikingerzeitliche Rundburg, die vor über 1000 Jahren an diesem Ort von einem gewissen König Blauzahn errichtet wurde (ja, er ist DER Namenspatron für Bluetooth-Verbindungen!). Die Burg wurde an ihrem ursprünglichen Standort zu etwa einem Viertel wieder restauriert – ein herrlicher Anblick. Angeschlossen ist dort ein kleines Livemuseum, in dem heute ein Schmied auf traditionelle Art der Wikinger ein wenig sein Werk betrieb. Im Museum verbrachte ich ein paar Stunden und als ich dann genug Wissen für den Tag gesammelt hatte ging es weiter.

Nächte Aufgabe: Einen Stellplatz für die Nacht finden. Das gestaltete sich glücklicherweise einfacher als befürchtet. Kaum war ich etwa 10km weit von Trelleborg entfernt sah ich am Straßenrand eine große Ansammlung von Wohnmobilen – und das ohne ausgezeichneten Campingplatz. Also hielt ich hier kurzerhand an und siehe da: ein großer Parkplatz auf dem man kostenlos mit Meerblick campen kann – besser gehts kaum.

Nun sitze ich also hier mit Blick aufs Meer und werde mich gleich mit einem Malzbier und Mückenschutz gewappnet noch etwas weiter in Richtung Meer begeben um dort den Sonnenuntergang – oder was man hier so nennen mag – zu genießen.

 

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Eine Anekdote für Zwischendurch: Der Softeiszwischenfall

Hm, was mag das nun sein? Lass mich eine Geschichte erzählen:

Malmö und Falsterbo

Heute war ein recht unspektakulärer Tag. Beim Frühstück gingen zunächst die letzten Reste von Siggis Käsebrot und Mamas Kuchen drauf und dann konnte es gut genährt auf gehen in Richtung Schweden. Der Weg von meinem Campingplatz bis zur Öresundbrücke war ziemlich kurz und so war ich null Komma nix auf der berüchtigten Öresundbrücke.

Wie oft hat Mama nicht ihre Bedenken geäußert bezüglich dieser Überfahrt… Dabei war doch alles ganz unspektakulär: Ich fuhr erst durch den Tunnel dann über die Brücke und schließlich in die Mautstation ein. Keine Probleme soweit. Nur beim Preis für die Überfahrt hätte ich gerne verhandelt: 112 Euro für einmaliges Passieren der Brücke. Da kann man ja auch schon fast die Fähre bis nach Trelleborg nehmen. Naja, so ist es nun mal.

Weiter ging es dann nach Malmö zum Einkaufen. Erstmal in den Baumarkt (hier gibt es auch das Bauhaus), um noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen, die irgendwie doch fehlten, trotz unfehlbarer Packliste von Karin (eine neue Revision für Urlaube mit dem großen Womo wäre vielleicht eine Idee?). Dann ging es weiter zum Elektronikladen um eine schwedische SIM zu kaufen. So ist das Surfen doch gleich schneller und dabei noch günstiger. Letzter Halt war dann ein Supermarkt. Das war auch bitter nötig, denn meine Vorräte an Minutenterine neigten sich dem Ende zu und der Kühlschrank sah frisch ausgeräumt auf. Einige Kronen später ist der Kühlschrank nun aber wieder prall gefüllt (voller als zu Reisebeginn) und somit konnte es weiter gehen in Richtung Falsterbo.

Hier wollte ich eigentlich auf einen Campingplatz, den Mama und ich vorher schon einmal bereist hatten, aber schon etwa einen Kilometer vor Ortseingang kündigte sich ein Desaster an: Falsterbo Horse Show. Oder auf gutdeutsch: Die Idioten sind da. Die Zweifel bestätigten sich, als vorne an der Rezeption des Campingplatzes dick stand: Wir sind ausgebucht, keine freien Plätze. Auf drei Sprachen! Nun begann also die Suche nach einer Bleibe für die Nacht. Zehn Kilometer Rundfahrt später landete ich etwa 1km entfernt von Campingplatz. Ein Parkplatz, der wohl auf einen vollen Campingplatz spekuliert, denn es gibt am Automaten eine eigene Option für Wohnmobile: Nur 15 Euro pro Nacht ohne irgendeinen Service. Na toll. Aber ich wollte auch nicht weiterfahren und so entschied ich mich kurzerhand hier zu bleiben. Vielleicht etwas vorschnell, denn erst nach dem Ticketkauf merkte ich die langsam Fahrt aufnehmende Party am Strand. Schönerweise nur einen halben Kilometer entfernt. Wie nett.

So sitze ich nun hier mit Hintergrundbeschallung nach einem leckeren Abendessen und werde mich gleich mit einem Malzbier an den Strand setzen. Denn der ist nur wenige Schritte zu Fuß entfernt.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Kopenhagen, die zweite

Heute war ein ganz entspannter Tag. Meine erste Tat des Tages bestand darin mich für eine weitere Nacht in Kopenhagen zu entscheiden und dann an der Rezeption selbige zu bezahlen – alles zum Glück ganz problemlos. Dann gab es mein obligatorisches Frühstück bei recht schöner Aussicht auf diesem doch ganz annehmbaren Campingplatz.

Bevor ich mich jedoch auf den Weg zu Kopenhagens bekanntester Sehenswürdigkeit – der kleinen Hafenfrau (oder Meerjungfrau) – machte musste ich noch etwas Motivation sammeln. 8,5km mit dem Fahrrad sind mir irgendwie doch etwas zu viel um das mal eben so zu fahren (Ja ich weiß, ich bin faul was das angeht). Um die Mittagszeit ging es dann aber endlich los zur Meerjungfrau. Wie gestern wieder machte ich mir die Offlinenavigation der OpenStreetMap zu Nutze. Die allgemeinen Angaben und vor allem die Straßennamenausgabe sind in einer Großstadt doch sehr nützlich.

An der Meerjungfrau angekommen musste ich nicht lange suchen um die grobe Gegend zu finden, in der sie sein müsste. Hier gab es so viele Touristenbusse und Menschengruppen, dass ich nicht weit entfernt sein konnte von der Meerjungfrau. Als ich sie dann jedoch entdeckte war sie irgendwie kleiner als erwartet – dabei heißt sie ja nicht umsonst „Kleine Meerjungfrau“. In dieser Umgebung aß ich dann noch ein typisch dänisches Softeis und verbrachte den gesamten sonnigen Nachmittag in nahegelegenen Park.

Gegen Abend dann fuhr ich wieder zurück zum Campingplatz und machte mir wieder einmal Minutenterine als Abendessen. So kann ich das Einkaufen bis nach Schweden herausziehen und dort schön landestypisch einkaufen gehen. Mein nächstes Ziel morgen: Malmö.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

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