Mein persönlicher Reiseblog

Autor: Sören Seite 1 von 5

Betreiber und Administartor dieser Website

Glaskogen, die Erste

So, jetzt ist es schon eine Weile her, dass ich einen Blog geschrieben habe. Nachdem mich jetzt einige Leute angeschrieben haben, wann denn mal endlich wieder ein Blog kommt, schreibe ich heute mal einen. Auf Grund der schlechten Internetverbindung hier bin ich mal gespannt wie lange das Ganze am Ende dauert.

Ich bin seit dem letzten Eintrag in Glaskogen an meinem Lieblingscampingplatz und genieße die Natur und die relative Ruhe. Auf dem Weg zum Campingplatz hatte ich noch einen Großeinkauf gemacht und kam dann am 02.09. hier an. Leider war mein absoluter Lieblingsplatz nicht für die Dauer meines Aufenthaltes frei und so nahm ich einen anderen Platz, der eine etwas bessere Aussicht hat. Das Aufbauen ging relativ schnell und so war dann alles fertig für einige schöne Tage an diesem herrlichen Fleck Erde.

Die ersten paar Tage hat es jedoch relativ viel geregnet und somit verbrachte ich einen Großteil der Zeit im Wohnmobil, weil es sehr unangenehm ist Klamotten im Wohnmobil trocknen zu müssen. An den drei Regentagen habe ich dann dementsprechend wenig gemacht und habe die Zeit mit Lesen und Serienschauen verbracht. Am ersten Abend war jedoch der Himmel sehr klar, sodass ich einige sehr schöne Aufnahmen von den Sternen machen konnte. Außerdem hatte ich großes Glück und konnte zum ersten Mal hier in Glaskogen die Nordlichter festhalten. Dazu muss ich aber auch sagen, dass man die Nordlichter nicht mit bloßem Auge sehen konnte. Lediglich die Kamera konnte das Himmelsschauspiel aufzeigen. Alle restlichen Nächte bisher waren leider zu bewölkt, um die Sterne vernünftig fotografieren zu können.

Als sich dann gestern wieder besseres Wetter zeigte ging ich auf eine Wanderung um einen der nahe gelegenen Seen. Dabei hatte ich sogar ein genaues Ziel vor Augen. Ich habe vor dem Urlaub aus Neugier mal geschaut was es in dieser Gegend so für Immobilien zu verkaufen gibt und sah ein sehr interessantes Ferienhaus, das ich mir dann mal näher anschauen wollte. Und so führte mich meine Wanderung durch 7,7km wunderschöne Natur bei bestem Wanderwetter: 15 Grad Celsius und Sonne, herrlich! Es war auf der Wanderung sehr gut zu sehen, dass es die letzten Tage relativ viel geregnet hatte, da manche Teile des Weges komplett unter Wasser standen und jede größere Pfütze ein neues kleines Abenteuer darstellte.

Trotzdem kam ich mit trockenen Füßen an meinem Ziel an und konnte mir dort das außergewöhnliche Häuschen mal aus der Nähe anschauen. Dem Äußeren zur Folge war jedoch schon länger niemand mehr dort, was sich dann durch die mit Brettern abgeschotteten Fenster bestätigte. Die Form des Häuschens war dennoch sehr interessant und auch die kleineren „Nebengebäude“ boten einen schönen Anblick. Zwar alles lange nicht mehr so gepflegt wie auf den Bildern, aber dennoch ein lohnendes Ziel.

Auf dem Rückweg machte ich dann jede Menge Fotos von meinen Aussichten, die allesamt wunderschön waren. Ich machte auch eine Pause an einer der vielen Schutzhütten direkt am See und genoss von dort die Aussicht auf den See. Diese Schutzhütte war außerdem extrem gut ausgestattet mit jeder Menge Feuerholz, einem großen Platz für Zelte und einer sehr schönen Feuerstelle. Sollte ich mal eine Kanutour in dieser Region machen würde diese Schutzhütte ganz weit oben auf der Liste meiner Favoriten stehen. Der restliche Rückweg war relativ ereignislos und ich kam am frühen Abend wieder am Wohnmobil an.

Ich bin gespannt was die nächsten Tage noch so für mich bereithalten.

Viele Grüße und bis bald

Sören

P.S.: Heute mal gaaanz viele Fotos, deren Hochladen allein knapp 40 Minuten gedauert hat.

P.P.S.: Das Hochladen bes Blogs hat insgesamt eine gute Stunde gedauert, Rekord!

Karlskoga

Heute war reichlich wenig ereignisreich. Weil ich letzte Nacht noch bis fast drei Uhr wach war und den Sternenhimmel fotografierte, schlief ich heute etwas aus. Ich ließ mir reichlich Zeit bis ich mich wieder auf den Weg machte, weil die Wettervorhersage für heute etwas schlechter war und ich deswegen nicht wirklich viel Lust hatte mir eine Stadt anzuschauen.

Und so wurde es fast 15 Uhr bevor ich mich vom Campingplatz in Richtung Örebro begab. Auf dem Weg dorthin regnete es ziemlich stark und ich machte zwischendurch eine kurze Pause, um den stärksten Regen abzuwarten. Fast zwei Stunden später war ich dann in Örebro, aber weil es immer noch am Regnen war entschied ich mich dazu einfach einen schönen Campingplatz zu suchen und heute nicht wirklich viel zu machen.

Nun stehe ich auf einem extrem schönen Stellplatz in der Nähe von Karlskoga und genieße den ausklingenden Abend.

Viele Grüße und bis bald

Sören

Mariefred

Heute war dann mein letzter Morgen in Stockholm. Und bis auf eine Kleinigkeit habe ich eigentlich auch alles gemacht, was ich mir für dieses Mal vorgenommen hatte. Es fehlte nur noch der Besuch in einem schicken Möbel- und Porzellanladen, den wir bei unserem ersten Besuch in Stockholm entdeckt hatten. Nur ist dieser Laden bisher jedes Mal, wenn ich in Stockholm war, wieder umgezogen. Auch dieses Jahr musste ich erstmal wieder im Internet nachschauen wo der Laden zu finden ist. Er ist mittlerweile in das Hafengebiet Frihamnen umgezogen, was etwas weiter außerhalb liegt. Und weil ich keine Lust auf 25km Fahrradfahren vor 14 Uhr hatte, entschied ich mich den Besuch dort mit dem Wohnmobil zu machen.

Also fuhr ich nach gründlicher Wäsche so gegen 12 Uhr los und kam etwa eine halbe Stunde später – danke Verkehr… – in dem Hafengebiet an. Das Sortiment in dem Laden war eine Mixtur aus altbekanntem und auch einigen Sachen, die ich so vorher dort noch nicht gesehen hatte. Ich kaufte ein paar Kleinigkeiten ein und machte mich dann auf den Weg zu meinem Ziel für die Nacht: Mariefred.

Mariefred ist eine schöne kleine Stadt am Mälarensee etwa 70km von Stockholm entfernt. Hier steht unter anderem eines der elf königlichen Schlösser, Gripsholm. Und hier findet man die älteste Gaststätte in Schweden, das Gripsholms Värdshus. Hier kann man sehr gut essen und so entschied ich mich nach einem ansonsten sehr ruhigen Tag noch hier essen zu gehen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich vor zwei Jahren das letzte Mal hier gegessen habe – Burger mit Süßkartoffelpommes und Trüffelmayo. Das beste hieran war erstaunlicherweise die Mayonnaise. Entsprechend groß war dann die Enttäuschung als ich herausfand, dass es den Burger zwar noch gibt, aber sich die Beilagen geändert haben. Mittlerweile gibt es dazu normale Pommes mit einer hausgemachten Sauce Bearnaise. Und das Ganze war ja noch nichtmal schlecht – der Burger war gut und die Pommes schmeckten auch gut mit der Soße. Aber es war eben leider nicht mehr so gut wie es früher einmal war, schade…

Danach ging es für mich zurück zum Campingplatz, wo ich im Laufe der Nacht auch noch ein paar schöne Aufnahmen vom Nachthimmel machen konnte.

Viele Grüße und bis bald

Sören

Stockholm, die Dritte

Meine Güte, was ein Tag! Heute Morgen bin ich bei bestem Wetter wach geworden und konnte dann ganz in Ruhe frühstücken und mich auf den Tag vorbereiten. Auf dem Plan standen Östermalm und Norrmalm. Da diese beiden Stadtteile am anderen Ufer liegen hatte ich eine gewisse Strecke vor mir.

Zuerst ging es zum Nybroplan. Dort starten einige verschiedene Bootstouren durch Stockholm. Ich überlegte eine Weile welche Tour mir am besten gefallen würde und entschied mich für eine fast zweistündige Tour durch fast alle Teile der Stadt, die per Boot erreichbar sind. Auf dem Boot gab es auch einen Audioguide, der hier und da ein paar lustige Fakten einwerfen konnte. Am eindrücklichsten war aber die neue Perspektive, die man vom Wasser aus gewinnen konnte. Wenn man sonst nur durch die Stadt läuft wird einem gar nicht so richtig klar wie viel Wasser es in Stockholm wirklich gibt und dass manch ein Stadtteil einfach nur eine Insel ist. Außerdem sieht man vom Wasser aus so manche Häuser, die man sonst gar nicht sehen würde. Eine gute Investition!

Auf der Bootstour lernte ich dann noch zwei Amerikaner, eine Mutter mit ihrer Tochter, die in etwa in meinem Alter sein müsste, kennen, die mich kurzerhand nach der Tour zum Lunch einluden. Da sagt man natürlich nicht nein und so unterhielten wir uns mehr als eine Stunde lang in einem Café über die verschiedensten Dinge. Es ist manchmal wirklich gut sich mit Menschen aus anderen Ländern austauschen zu können und auch diese Unterhaltung war keine Ausnahme. Danach trennten sich unsere Wege jedoch und ich erkundete noch ein wenig Östermalm.

Unter anderem wollte ich mir eigentlich die Markthalle – Saluhall – anschauen, weil hier vor zwei Jahren eine Baustelle war. Doch dann kam die ernüchternde Feststellung: die Baustelle ist immer noch dort und man kann nur die temporäre Markthalle nebenan besuchen, welche jedoch nicht denselben Charme hat. Naja, hoffentlich beim nächsten Mal. Also ging es weiter durch Östermalm und ich fing so langsam mit der Suche nach einem Restaurant an, wo ich heute Abend essen könnte. Ich landete beim Restaurant Nalen, welches zu einer Konzerthalle gehört. Dort aß ich typisch schwedische Köttbullar, die auch wirklich sehr gut waren. Aber auch typisch schwedisch sind die ziemlich hohen Preise für Restaurantbesuche. Unter zwanzig Euro sind eigentlich nur im Imbiss möglich. Aber man ist ja nicht jeden Tag in Schweden.

Nach dem Abendessen schlenderte ich noch ein wenig durch den Stadtteil, erkundete die ein oder andere Straße und machte mich schließlich auf dem Weg zurück zum Wohnmobil. So viele schöne Dinge an einem Tag, herrlich!

Viele Grüße und bis bald

Sören

P.S.: Heute mal doppelt so viele Bilder!

Stockholm, die Zweite

Die letzte Nacht war nicht sonderlich ruhig – es regnete zeitweise so stark, dass ich mitten in der Nacht wach wurde. Aber glücklicherweise wurde es irgendwann ruhiger und ich konnte noch etwas schlafen. Trotzdem schlief ich nicht sonderlich lange, weil ich möglichst viel aus dem Tag herausholen wollte. Also stand ich um acht Uhr auf, aß in Ruhe mein Frühstück und wartete dann noch ein paar letzte Regenschauer ab, bevor ich noch eine entspannte Dusche genoss.

Danach ging es auf zu meinem ersten Tagesziel: dem Museum Fotografiska in Södermalm. Es gilt als eines der besten Museen weltweit für die Fotografie und hat jedes Jahr mehr als zwanzig verschiedene Ausstellungen. Im Moment waren dort fünf Ausstellungen zu sehen. Die erste Ausstellung zeigte Bilder vom Kriegsfotografen James Nachtwey. Die gesamte Ausstellung war ziemlich eindrücklich und bedrückend. Dazu trugen die Stille und die großartige Beleuchtung einiges bei. Weiter ging die bedrückende Stimmung in einer Ausstellung von Zitaten von Überlebenden des Holocaust. Danach brauchte man erstmal ein paar Minuten, um seine Gedanken zu sammeln und das Gesehene zu verarbeiten. Zum Glück waren die nächsten beiden Ausstellungen wesentlich fröhlicher. Zuerst führte der Weg durch die Ausstellung von Portraits vom Fotografen Vincent Peters. Sein Stil ist stark an die 50er und 60er angelehnt und immer stark auf den Menschen fokussiert. Wirklich großartige Bilder. Die letzte (gute) Ausstellung bestand aus Bildern der holländischen Fotografin Scarlett Hooft Graafland. Ihr Stil zeigt immer sehr surreale Motive in den fantastischsten Umgebungen – alles ohne digitale Nachbearbeitung. Und jedes Motiv hat eine klare zweite Beziehung zu den Umgebungen, welche aber nur selten offensichtlich ist. Nach diesen großartigen Ausstellungen war die letzte Ausstellung – ein einziges Video mit extrem abstrusen Inhalten – ziemlich enttäuschend. Insgesamt hat sich der Besuch hier aber absolut gelohnt und ich werde beim nächsten Besuch in Stockholm wahrscheinlich wieder hier landen.

Nach dem Fotografiska ging es für mich dann weiter in die Altstadt, Gamla Stan, mitten im Herzen Stockholms. Die zwei großen Gassen kenne ich zwar nun relativ gut, aber wenn man ab und an mal einfach um die nächste Ecke läuft sieht man etwas, das man vorher noch nie gesehen hat und landet in einer neuen Ecke. Verlaufen ist hier keine Kunst! In der Altstadt und an ihrem Ufer verbrachte ich dann auch den größten Teil des verbleibenden Abends. Gegen sechs Uhr setzte ich mich dann noch für eine Weile in eine Bar am Ufer bis ich in der Abenddämmerung noch in Richtung Södermalm fuhr.

Södermalm ist einer der Stadtteile Stockholms, die ich leider bisher noch nie erkundet hatte. Den Zeitpunkt hatte ich sogar ziemlich gut gewählt, da jetzt in den ganzen Bars und Restaurants so langsam der Betrieb anfing. Ich ging noch bis zum großen Platz vor der Markthalle – Saluhall – Södermalms und machte mich dann so langsam auf den Rückweg zum Campingplatz.

Nach einem kleinen Abendessen ließ ich den Abend dann ganz in Ruhe ausklingen und freue mich schon auf Morgen.

Viele Grüße und bis bald

Sören

Stockholm, die Erste

Heute Morgen bin ich relativ früh wach geworden, weil ich auf meinem Rastplatz doch ziemlich nah an der Straße stand – maximal 5 Meter. Und so war ich um acht Uhr (wie gesagt relativ ;)) wach und aß so langsam mein Frühstück. Bis ich losfuhr ließ ich mir aber noch einiges an Zeit. Und warum? Naja, ich hatte ja nun meinen Stellplatz in Stockholm reserviert und somit war es wenig sinnig noch vor der Check-In-Zeit überhaupt in Stockholm zu sein, da ich mir so einiges an Stress sparen konnte.

Mein erstes Zwischenziel auf der restlichen Streck bis noch Stockholm war ein Einkaufszentrum etwa 15km vor Stockholm, weil ich noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen wollte. Dort ließ ich mir dann reichlich Zeit, weil ich immer och knapp zwei Stunden tot zu schlagen hatte. Hier ging ich auch das erste Mal diesen Urlaub in ein Systembolaget – der schwedische, staatlich monopolisierte Alkoholladen. Bisher hatte ich gedacht, dass das Mindestalter bei 21 Jahren liegt – da hatte ich mich aber schlichtweg falsch erinnert. Man kann dort ab 20 einkaufen – also suchte ich mir eine kleine Auswahl an fünf verschiedenen Bieren aus und staunte nicht schlecht, als ich fast 10 Euro bezahlen durfte. Ich weiß immer noch nicht wie sich die Studenten hier betrinken ohne arm zu werden…

Um kurz nach zwei Uhr ging es dann auf in die Innenstadt zu meinem Stellplatz auf der Insel Långholmen. Die direkte Zufahrt war reichlich abenteuerlich und beim ersten Anblick ist dies sicherlich nicht der schönste Stellplatz Schwedens – immerhin steht man direkt unter einer Autobahnbrücke. Doch davon hört man glücklicherweise nicht wirklich viel und bei diesen doch immer noch recht warmen Temperaturen würde ich nicht auf meinen gut gekühlten Kühlschrank verzichten müssen während ich in Stockholm bin. Denn der läuft beim Batteriebetrieb bei dieser Wärme quasi gar nicht und über Gas kühlt er auch nicht ganz so stark.

Den restlichen Tag verbrachte ich noch damit mich um das Wohnmobil zu kümmern – Latrine leeren stand hier ganz oben auf der Liste. Und danach eine kurze Dusche…

Zum Abendessen gab es dann Hamburger. Danach machte ich noch einen kleinen Spaziergang über diese sehr grüne Insel mitten in Stockholm. Zeitweise konnte man dabei quasi vergessen, dass man mitten in einer Großstadt ist – herrlich…

Viele Grüße und bis bald

Sören

Linköping

Heute Morgen bin ich so gegen 10 Uhr wach geworden und dann bei Zeiten auch aufgestanden. Nach einem kleinen Frühstück ging es dann auch schon wieder los auf den Weg Richtung Stockholm. Mein Ziel für heute war eine Gesamtstrecke von 160km. Also mal wieder etwas mehr zu fahren, damit ich morgen in Stockholm ankomme.

Auf meinem Weg lagen zwei größere Städte – Linköping und Norrköping. Ich musste mich also entscheiden welche von den beiden Städten ich mir anschauen wollte. Nach etwas hin und her fiel die Entscheidung dann auf Linköping, weil ich hier noch nie war, während ich Norrköping schon einmal besucht habe. So fuhr ich also erstmal eine ganze Weile am Vättern entlang und nahm ab und an auch mal eine kleinere Parallelstraße zur Autobahn, um einen besseren Blick auf den See zu behalten.

Irgendwann war ich dann auch endlich in Linköping angekommen und musste mich um einen Parkplatz bemühen. Das stellte sich ausnahmsweise einmal als relativ kompliziert heraus, weil Linköpings Innenstadt ziemlich eng und sehr voll ist. Und weil die gesamte Stadt mehr auf Fahrräder als auf Autos ausgelegt ist (im Laufe des Nachmittags war ich immer mehr erstaunt von der Anzahl an Fahrrädern – gefühlt ist die Plage hier größer als in Münster…). Und so machte es sich einmal mehr bezahlt, dass ich mein Fahrrad auch dabeihabe und ich somit ein paar Kilometer außerhalb parken konnte und dann in Ruhe in die Stadt fahren konnte.

Die Innenstadt von Linköping war heute relativ voll und belebt, was der Atmosphäre durchaus guttut. Auch in Linköping geht diese Woche die Uni wieder los, was man sehr klar über den Nachmittag beobachten konnte. Genauso wie in Jönköping konnte man überall kleine Gruppen Studenten finden, die zusammen die Stadt durchzogen. Ein genaues, zentrales Ziel schien es dabei aber nicht zu geben. Ich vermute, dass das Ganze eher der Orientierung gilt.

Nach Linköping führte mein Weg dann noch etwa 70km weiter Richtung Stockholm. Auf dem Weg machte ich noch einen Halt zum Einkaufen – wie sich später herausstellte aber ein bisschen zu lange. Denn als ich am geplanten Campingplatz ankam war dort die Rezeption bereits geschlossen. Also musste ich umdrehen und mir einen Rastplatz suchen, um dort eine Nacht wild zu stehen. Bei der Gelegenheit habe ich dann allerdings auch sofort einen Platz in Stockholm reserviert, damit mir das dort nicht passiert. Dahin führt mich dann mein Weg morgen.

Viele Grüße und bis bald

Sören

Jönköping

Heute Morgen habe ich einfach mal so lange geschlafen bis ich von selbst wach wurde – also bis 9:30 Uhr. Weil ich heute aber nirgendwo hinfahren wollte blieb ich noch eine Weil liegen und genoss den Morgen. Danach habe ich in Ruhe gefrühstückt und mich so langsam fertig gemacht, um mir Jönköping anzugucken. Im frühen Nachmittag ging es dann los in die Stadt.

Jönköping liegt etwas 3km entfernt von meinem Campingplatz, also dauerte die Fahrt nicht besonders lange. Schon auf dem Weg in die Stadt wurde mir bewusst, dass diese Stadt äußerst schön ist. Ich fuhr an einem längeren Stück Strand vorbei, wo die Leute den Spätsommer genossen, denn Jönköping liegt am Vättern. Das ist der zweitgrößte See Schwedens mit einer Länge von knapp 135km und einer Breite von über 30km. Vom Strand kann man also nicht sehen wo der See aufhört – fast so wie am Meer. Weiter in Richtung Innenstadt lag noch ein kleiner Yachthafen.

Dort angekommen hörte ich relativ laute Gesänge aus Richtung Innenstadt. Aus Neugier folgte ich dem Lärm und stand dann an einem kleinen Stück Fluss mitten in der Innenstadt, wo sich eine ganze Menge Studenten der lokalen Universität versammelt hatte. Ich beobachtet das Geschehen eine Weile und konnte irgendwann so langsam verstehen was vor sich ging: Heute fängt in Schweden das neue Semester an und die Fachschaften der Uni messen sich in einem Badewannenbootrennen. Sehr amüsant anzuschauen!

Am Abend blieb ich noch im Uferbereich und ging eine Pizza essen. Danach ließ ich den Abend am Strand ausklingen, wo ich eine wahrlich surreale Aussicht genießen konnte.

Viele Grüße und bis bald

Sören

Skeppshult

Heute Morgen ging es relativ früh aus dem Bett, da ich ein bestimmtes Ziel mit festen Öffnungszeiten hatte. Trotzdem habe ich in Ruhe gefrühstückt und danach noch den zuerst das Geschirr gewaschen und danach mich selbst. Und dann ging es auch schon los zu meinem Tagesziel: Skeppshult. Das ist ein sehr kleiner Ort irgendwo im Nirgendwo.

Also warum wollte ich dahin? In diesem kleinen bescheidenen Ort liegt eine Fabrik, die alles Mögliche aus Gusseisen herstellt. Töpfe, Pfannen, Bräter, Woks, Mörser, Gewürzmühlen, Waffeleisen, Auflaufformen, Kerzenständer, Untersetzer und auch sonst so ziemlich alles, das man aus Gusseisen herstellen würde. Und wer mich ein wenig kennt weiß, dass ich für mein Leben gerne koche. Wenn dann die Utensilien noch qualitativ hochwertig sind bin ich glücklich und zufrieden. Dementsprechend lange habe ich mich dann auch bei dem Werksverkauf aufgehalten. Der Einkaufskorb war zwar nicht besonders voll, dafür aber umso schwerer und mit ganz vielen verschiedenen Sachen gefüllt. Dass ich für Mama und Papa auch jeweils noch was einkaufen sollte half beim Gewicht (und dem Preis am Ende…) nochmal ordentlich weiter. Aber ich habe nochmal etwas recherchiert – es stellt sich heraus, dass man in diesem Fabriksverkauf ausnahmsweise mal wirklich enorm sparen kann. Ich sage mal so viel: der Neuwert aller Sachen, die ich von dem Hersteller gekauft habe, liegt im hohen dreistelligen Bereich. Bezahlt habe ich etwa ein Drittel des Preises. Jede Menge Geld gespart!

Mindestens 12 Kilogramm schwerer ging es dann weiter zu meinem Ziel für den Abend: Jönsköping. Die Fahrt dorthin durch Småland war von wunderschönen Ausblicken geprägt, die mich nochmal daran erinnerten, warum ich dieses Land so liebe. Und nun stehe ich hier an einem sehr schön gelegenen Platz in Jönsköping, wo ich zwei Nächte bleiben werde.

Viele Grüße und bis bald

Sören

Ljungby

Gestern Nacht hatte noch eine schöne Überraschung für mich parat: Als ich so gegen elf Uhr noch einmal zur Toilette ging schaute ich gen Himmel und war erstaunt wie viele Sterne ich sehen konnte. Also holte ich meine Kamera und machte ein paar Aufnahmen von dem schönen Sternenhimmel. Und dann traf mich noch ein schöner Zufall: zu dieser Jahreszeit passieren uns die Perseiden, weshalb ich noch einige Sternschnuppen sehen konnte. Insgesamt also noch ein sehr schöner Abend!

Heute Morgen stand ich dann relativ früh auf, weil ich nicht genau wusste zu welcher Zeit ich von dem Campingplatz runter musste. Warum das nicht? Naja, ich beschreibe mal meine Ankunft hier gestern: Ich fuhr auf den Platz rauf und sah sofort das Schild mit der Aufschrift „Reception“. So weit so gut. Nur war da kein extra Gebäude. Also dachte ich, dass es bestimmt eins der beiden großen Gebäuden mittig auf dem Platz sein würde. Falsch gedacht. Kaum, dass dieser Gedanke in meinem Kopf zu Ende gedacht war stand an meinem Fenster der Besitzer des Platzes und begrüßte mich. Nanu, wo kam der denn her? Aus dem Wohnwagen hinter dem Schild. Ja, so hab ich dann auch geguckt. Naja, jedenfalls war dann alles weitere genauso inoffiziell und vage, dass ich zwar mit meinem Platz zufrieden war, aber eben keine konkreten Infos bezüglich der Checkout-Zeit hatte. Long story short: Noch vor elf Uhr war ich wieder auf dem Weg Richtung Norden.

Auf meinem Weg fuhr ich an einem sehr schönen Rastplatz vorbei, an dem ich fast eine ganze Stunde lang Pause machte. Man stand quasi direkt an einem See und konnte die Aussicht super genießen. Also hab ich das auch ausgiebig getan. Danach ging es weiter nach Ljungby. Mein kleines Zwischenziel für heute. Dort fand ich einen schönen Parkplatz quasi direkt im Stadtzentrum und habe die Innenstadt aus einem Cafe genossen. Da es Samstag ist, war die Innenstadt relativ leer und ruhig.

Nach Ljungby fuhr ich noch weiter nach Värnamo. Hier ist mein Campingplatz für diese Nacht. Ein schöner ruhiger Stellplatz nahe einem sehr schönen See. Nur die vielen Mücken stören beim Seebesuch etwas.

Viele Grüße und bis bald

Sören

Hässleholm

Heute war ein sehr ruhiger und entspannter Tag. Ich bin um etwa neun Uhr aufgewacht und habe mir bis zum Frühstück alle Zeit der Welt gelassen. Irgendwann so gegen halb elf habe ich gefrühstückt, danach ging ich dann erstmal den Abwasch machen. Und auch eine ausgiebige Rasur mit folgender Dusche durfte heute Morgen nicht fehlen. Und so war es auch schon fast zwei Uhr bevor ich mich wieder auf den Weg begab.

Heute führte mich mein Weg dann ins sehr nah gelegene Hässleholm. Eine relativ kleine Stadt mit etwa 20000 Einwohnern aber dafür unproportional großer Innenstadt. Das muss wohl dem Bahnhof geschuldet sein… Und just an diesem Wochenende ist dort auch noch Stadtfest und heute ging das auch offiziell los. Aber irgendwie haben die Schweden Stadtfest wohl nicht ganz so gut verstanden wie die Werneraner. Wenn bei uns die Sim-Jü losgeht, dann ist die Innenstadt voll für die gesamte Dauer der Veranstaltung. Und dementsprechend ist dann auch die Stimmung. Hässleholm macht das anders: Ich musste erstmal recherchieren ob das Fest noch kommt oder ob das gerade abgebaut wird. Die Stadt an sich ist schön, keine Frage, aber das Stadtfest muss nochmal überdacht werden. Das geht besser!

Nach Hässleholm ging es dann auch gar nicht viel weiter. Zuerst fuhr ich einen kleinen Campingplatz in Bälinge an. Der war aber so halb geschlossen und ohne richtige Zustimmung war mir das alles nicht geheuer. Also fuhr ich nochmal ein paar Kilometer weiter zum nächsten Campingplatz. Und hier stehe ich jetzt in der Nähe eines sehr schönen Sees und habe mich auch noch eine ganze Weile heute Abend mit einem meiner Nachbarn unterhalten. So kann das gerne weitergehen.

Viele Grüße und bis bald

Sören

Kivik und Kristianstad

Heute Morgen bin ich schon relativ früh wach geworden, aber ich blieb noch etwas länger im Bett liegen – immerhin habe ich ja Urlaub. Um circa halb zehn habe ich dann gefrühstückt und danach machte ich noch von der Dusche auf dem Campingplatz Gebrauch. Aus der Erfahrung vom letzten Mal weiß ich, dass eine gute Duschmöglichkeit manchmal selten sein kann – also nutze ich sie wann immer möglich. Bis ich den Campingplatz verließ war es dann auch schon fast zwölf Uhr.

Mein erstes Ziel heute war Kivik. Dort habe ich vor zwei Jahren ein paar sehr schöne Bilder gemacht (Klick!). Ich wollte schauen, ob ich von diesem Motiv noch ein paar neue Bilder machen könnte. Doch leider stellte sich heraus, dass die Bank mittlerweile nicht mehr dort steht – schade… Dafür habe ich bei meiner Suche sehr viele andere schöne Anblicke genießen dürfen. Das Wetter spielte auch super mit und so konnte ich ein paar schöne Stunden am Meer genießen. Ich ließ mir hier extra viel Zeit, weil ich das Meer selbst in den nächsten Tagen nicht mehr so viel sehen werde, weil ich mich für eine etwas andere Route als beim letzten Mal entschieden habe. Dieses Mal geht es durch das Inland über Jönköping. Das zeigt sich dann aber in den nächsten Tagen besser.

Nach Kivik führte mein Weg weiter nach Kristianstad. Auch diese Stadt kenne ich noch von der letzten Reise und ich finde es immer wieder spannend die Erinnerungen zu fnden, wenn ich an bestimmte Orte komme oder bestimmte Dinge sehe. So ging es auch heute bei der Parkplatzsuche in Kristianstad. Ich wusste noch, dass es hier einen großen geräumigen Parkplatz gab – nur leider war zwischen mir und dem Parkplatz eine Baustelle. Die folgende Umleitung und Suche nach dem bekannten Parkplatz wurde durch den unbekannt dichten Verkehr heute nicht gerade angenehmer. Jetzt mal ehrlich – so viel Verkehr gehört nur in eine Großstadt und nicht in eine 40 Tausend Einwohner kleine Stadt! Naja, irgendwann stand ich dann wieder auf dem Parkplatz und konnte in Ruhe eine kleine Runde durch die Stadt machen. Viel hat sich nicht verändert – nur sind dieses Mal alle schönen Ecken hinter Gerüsten versteckt. Gut, dass ich die Stadt auch mit weniger Baustellen kenne.

Die letzte Fahrt heute ging dann nach Vinslöv. Ein sehr kleiner Ort. Warum bin ich dann hier? Na weil hier ein Campingplatz liegt. Etwas versteckt hinter einem Sportplatz, auf dem heute anscheinend Versammlung der Boule-spielenden Senioren war, liegt dieser kleine Platz mit gerade einmal 30 Stellplätzen und einer sehr familiären Atmosphäre. Aber die Sanitäranlagen sind äußerst sauber und man kann sogar waschen – alles top! Zum Abendessen gab es dann Hamburger und nun schreibe ich mal wieder sehr spät diesen Blog. Daran kann ich noch arbeiten…

Viele Grüße und bis bald

Sören

Trelleborg und Ystad

Endlich ist es wieder so weit! Nach mehr als zwei Jahren geht meine Reise wieder nach Schweden. Ich konnte es die letzten Wochen kaum erwarten endlich wieder in mein Wohnmobil zu steigen und loszufahren. Also geht es auch hier wieder mit dem Blog los.

Meine Reise ging in Werne los und mein Plan war es direkt am ersten Tag so weit wie möglich zu fahren. Und somit ging die lange Fahrt los. Die Autobahn war erstaunlich frei, wodurch ich mit kurzen Pausen sehr schnell in Puttgarden an der Fähre angekommen war. Gerade als ich dort ankam fuhr die letzte Fähre aus, also konnte ich eine etwa 20-minütige Pause einlegen und dann die entspannte Fähre nehmen. In Dänemark angekommen machte ich auf einer kleinen Insel kurz Pause, tankte und kaufte ein kleines Abendessen ein. Ich ließ mich nicht beirren und fuhr weiter in Richtung Öresund. Auch diese Strecke fuhr sich dank dänischer Straßen sehr gut. Und so war ich am frühen Abend an der Öresundbrücke angekommen. Dieses Jahr habe ich im Voraus schon den Bropass gekauft, wodurch ich an den Bezahlstationen einfach an den automatisierten Stationen durchfahren konnte und die Strecke automatisch auf mein Konto gebucht wird. So problemlos bin ich noch nie über diese Brücke gefahren, super! In Schweden angekommen suchte ich noch einen Stellplatz für die Nacht und fuhr bis kurz vor Trelleborg. Dort gibt es einen kleinen Stellplatz, auf dem ich für ein kleines Entgelt die Nacht bleiben konnte. Und so ging der erste Urlaubstag auch schon zu Ende. Schweden erreicht!

Heute Morgen bin ich dann um kurz vor acht wach geworden und habe eine Kleinigkeit gefrühstückt. Danach ging die erste Fahrt wieder ein kleines Stück zurück in Richtung Malmö. Denn in dieser Richtung liegt eine der besten Bäckereien, die ich in Schweden kenne. Dort fuhr ich also zunächst hin und kaufte die typischen schwedischen Zimtschnecken und ein paar andere Kleinigkeiten. Auf dem Rückweg von dort lag ein schöner Parkplatz wo ich dann eine Rast machte, um eine Zimtschnecke zu essen. Danach ging mein Weg in die Innenstadt von Trelleborg. Dort hatte ich ein Ziel: Ich brauchte für diese Reise noch eine schwedische SIM-Karte, da es von den schwedischen Anbietern wesentlich bessere Prepaid-Angebote gibt. Nach etwa 45 Minuten hatte ich dann gefunden, wonach ich suchte und es konnte weitergehen. Mein nächstes Ziel war dann Ystad, eine kleine Stadt mit sehr viel gut erhaltenem Fachwerk und somit sehr vielen alten, kleinen Gebäuden im Stadtinneren. In Ystad gibt es auch einen relativ großen Fährhafen, von wo einige Fähren nach Polen fahren. Am Fährhafen gibt es auch schöne Parkmöglichkeiten direkt am Yachthafen. Aber Ystad war nicht mein Endziel für heute. Es ging noch weiter bis nach Simrishamn auf einen Campingplatz, den ich beim letzten Mal schon angesteuert hatte. Und hier stehe ich jetzt.

Es ist schön wieder unterwegs zu sein!

Kenia, die Dritte

Kommen wir also zu meinem dritten Blogeintrag aus Kenia. Immerhin sind nun seit Montag einige Tage vergangen, an denen etwas hätte passieren können. Viel war es aber nicht.

Am Dienstag fuhren wir mit einem landestypischen Kleinbus, einem Matatu, in die nächstgrößere Stadt Embu um dort den Familienvater bei seiner Arbeit zu besuchen. Schon die Fahrt in einem solchen Kleinbus ist an Abenteuer an sich, denn dort fahren bis zu 20 Leute in einem Gefährt, das bei uns maximal 6-7 Leute befördern dürfte. Dementsprechend eng ist eine solche Fahrt also. In Embu angekommen machten wir einen kurzen Spaziergang zu der Arbeitsstelle und schauten uns dort kurz die Arbeit des Familienvaters an. An dieser STelle mag sich manch einer wundern warum ich ihn nicht bei Namen nenne. Der Grund hierfür ist simpel: ich bin mir nicht mehr sicher wie er heißt und so richtig virgestellt hat er sich auch noch nie. Ist auch schwierig, wenn man immer nur besoofen ist und kaum mehr in der Lage ist zu sprechen – egal welche Sprache. Naja, danach gingen wir noch eine Kleinigkeit esssen und fuhren danach auch wieder nach Hause.

Am Mittwoch war es dann endlich soweit – ich durfte mal etwas deutsches kochen. Ich entschied mich für Bratkartoffeln und kleine Brötchen aus Stockbrotteig. Die Zubereitung verlief erfreulich reibungslos und so hatten Laurenzia und ich nach kurzer Zeit eine Menge Essen auf den Tisch gezaubert. Nun stellte sich nur ein anderes Problem: Wer sollte das alles essen? Als wir das letzte Mal in Kenia waren wurde uns immer gesagt für mindestens 10 Leute zu kochen. Daran hielt ich mich auch dieses Mal wieder, doch leider kam fast niemand, den ich eingeladen hatte. Nur zum Abend hin kamen noch ein paar Nachbarn, die noch etwas kosten wollten. Doch anscheinend schmeckten ihnen die Bratkartoffeln nicht und niemand aß auf. Leicht enttäuscht ing ich dann irgendwann ins Bett.

Nur um am nächsten Morgen mit stechenden Bauchschmerzen aufzuwachen. Es ist wirklich nicht schön in einem Urlaub Bauchschmerzen zu haben und erst recht nicht dann, wenn man nicht immer sicher sein kann was Herkunft und Hygienezustände des Essens angehen. Nun lag ich also ans Bett gefesselt da und brauchte fast zwei volle Tag um mich wieder richtig auszukurieren. Deshalb hab ich auch nicht früher wieder geschrieben. Denn mit Bauchschmerzen, die bis zum Erbrechen führen wollte ich nur ungerne an meinen Rechner.

Nun ist also Samstag und es dauert gar nicht mehr lange bis ich im Flieger nach Hause sitzen werde. Denn ich hab mich dazu entschieden diesen Urlaub zu verkürzen – Es bringt mir nichts hier sinnlos Tag zu Tag vor mich hin zu vegetieren. Mein Flug zurück nach Deutschland geht am Montag von Nairobi aus. Also ist Morgen schon mein letzter richtiger Tag hier in Kenia. Natürlich bin ich traurig, dass es nicht so geklappt hat wie ich es mir vorgestellt habe. Aber auch das ist nun eine Erfahrung, die ich gemacht habe und aus der ich lernen kann. Außerdem nagt dann nicht mehr der Gedanke an mir, dass ich ja vielleicht nach Kenia gekonnt hätte. Ich war nun hier, habe meine Erfahrungen gesammelt und kann diese im weiteren Verlauf sicherlich nochmal einsetzen.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Nummer zwei

Hier ist also mein zweiter Blogeintrag aus Kenia. Warum ich mir hier so viel Zeit lasse? Naja, es passiert hier leider nicht sehr viel und somit wäre es schwer für mich jeden Abend einen Blog zu schreiben. Außerdem halte ich mich aus Höflichkeit mit dem Fotografieren zurück. Ich denke das kann man verstehen. Nun aber zu den letzten Tagen.

Am Samstag habe ich nicht wirklich viel gemacht. Einige Leute kamen zu Besuch, weil sie mich Begrüßen wollten, aber abseits davon war der Tag ehrlich gesagt langweilig. Denn selbst, wenn ich meine Hilfe anbiete um etwas machen zu können wird mir das versagt. Am späten Nachmittag kam dann noch Laurenzias ältester Sohn zu Besuch und sorgte sofort dafür, dass ich ein ungutes Gefühl im Bauch hatte: er kam betrunken in mein Zimmer getorkelt und riss die Tür in den Garten auf ohne mich zu grüßen oder mir einen Blick zu würdigen. Und selbst als ich ihn bat mir doch ein wenig Privatsphäre zu lassen (ich war gerade dabei mich anzuziehen) schaute er nur komisch in meine Richtung und schien mich nicht zu verstehen. Das war natürlich äußerst unangenehm, weil ich zu dem Zeitpunkt ja überhaupt noch nicht wusste wer er war. Nachdem ich dann fertig mit anziehen war und mit ihm ins Wohnzimmer ging fing er an irgendetwas mit mir zu reden. Ich kann Englisch zwar eigentlich gut verstehen, aber ein besoffener Kenianer könnte auch gleich Swahili reden. Erst als Laurenzia wieder zuhause war wurde mir klar, dass ich nicht mit einem Fremden redete. Er wollte mir dann noch das Dorf zeigen. Etwas widerwillig stimmte ich zu und folgte ihm ins Dorf. Kaum dort angekommen steuerte er auch schon auf eine Kneipe zu und wollte mit mir ein Bier trinken. Das lehnte ich zwar mehrfach ab, aber er zehrte mich trotzdem in die Kneipe. Ich bestellte ein Bier, bezahlte für uns beide und ging danach so schnell wie möglich nach Hause.

Am Sonntag war hier eine Art Erntedankfest und wir fuhren in das nächste Dorf um dort mit der näheren Familie von Laurenzia zu feiern. Zunächst ging es aber in die Kirche. Ein Gottesdienst in Kenia ist kaum mit einem deutschen Gottesdienst zu vergleichen. Hier ist eine gute Stimmung, es werden rhytmischere Lieder gesungen und die Gemeinde wird stärker einbezogen. Nach der Kirche ging es dann also zu Laurenzias Mutter um dort mit fast 40 Leuten ein kleines Familienfest zu feiern. Die Leute dort waren äußerst herzlich und sehr nett. Außerdem lernte ich Laurenzias Mutter kennen, die sehr alt ist. Mir wurde gesagt, sie sei über 100 Jahre alt, aber da es hier keine Geburtsurkunden oder ähnliches gibt bin ich mir bei solchen Aussagen nie ganz sicher. Am Abend bekamen wir dann noch Besuch von einem der Guides, die uns letztes Mal im Dorf zur Seite standen. Er lebt jetzt in einer größeren Stadt und versucht dort ein besseres Leben aufzubauen.

Und heute habe ich dann mal wieder nicht viel machen können. So ein Tag wird ganz schön lang, wenn man ständig praktisch ins Haus abgeschoben wird und dort einfach bleiben soll. Obwohl ich noch nicht lange hier bin frustriert es mich doch ziemlich stark, dass mir hier die Hände gebunden werden. Alleine wandern kann ich nicht, weil die Gefahr, dass mir etwas passiert zu hoch ist. Auf der Farm helfen kann ich nicht, weil es momentan nichts Größeres zu tun gibt. Im Haushalt helfen kann ich nicht, weil Laurenzia das nur sehr ungerne abgibt. Und so sitze ich nun den lieben langen Tag im Haus und ärgere mich, dass ich nichts machen kann, darf, oder soll.

Ich hoffe, dass sich diese Situation ändert, denn sonst könnte es passieren, dass ich diesen Urlaub frühzeitig beende.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Muchagori

Hallo zu meinem zweiten Blog-Projekt: Kenia. Auch auf dieser Reise werde ich wieder von meinen Erlebnissen berichten und euch so gut wie möglich an dieser Reise teilhaben lassen. Hier in Kenia werde ich nicht unbedingt jeden Tag einen Blog verfassen, sondern immer nur dann, wenn mir danach ist. Jetzt wo der Rahmen dieser Reihe gesetzt ist will ich nochmal von ganz vorne anfangen.

Wie komme ich überhaupt auf Kenia? Nun ja, eigentlich wollte ich nach meinem Trip durch Skandinavien nach Neuseeland. Aufgrund verschiedener Umstände wurde das dann aber schwer bis unmöglich und so musste ich mir ein neues Ziel aussuchen. Da kam mir Kenia in den Kopf. Immerhin war ich hier letztes Jahr im April zu Besuch und habe hier viele Freunde und auch praktisch Familie hinterlassen. Und da ich das obligatorische Versprechen vom Wiedersehen am Ende der letzten Reise hierher nicht als ein leeres Versprechen enden lassen wollte entschied ich mich die Planungen für Kenia zu treffen. Glücklicherweise war all das ziemlich einfach und so stand die Reise dann auch schon kurz bevor und ich hatte noch gar nicht so richtig realisiert, dass es schon soweit war.

Mit gut gepackten Koffern ging es dann also am Donnerstag, den 23.11.2017, am frühen Morgen nach Kamen. Dort verabschiedete ich mich von Mama und Herbert und fuhr dann mit dem Zug nach Düsseldorf um von dort aus mit dem Flieger weiterreisen zu können. Beim Fliegen konnte ich auch glücklicherweise sehr viel Gepäck mitnehmen: 2x23kg an Koffern und 2 Handgepäckstücke. Und das hab ich auch alles voll ausgenutzt. Der Flug nach Kenia verlief sehr angenehm. Für mein zartes Alter von 19 Jahren bin ich ja nun schon relativ oft geflogen, aber noch nie so bequem und problemlos. Sehr schön war hierbei, dass ich auf beiden Flügen eine ganze Sitzreihe für mich alleine hatte – herrlich. Trotzdem dauerte es über 12 Stunden bis ich in Nairobi landete und dort endlich für eine Nacht in ein Hotelbett fallen konnte.

Am nächsten Morgen um 8 Uhr hat mich dann ein Fahrer abgeholt, der mich bis nach Muchagori brachte. In diesem Dorf lebt meine kenianische Mama Laurenzia. Sie hat eigenes Land und baut dort so ziemlich alles an: Kaffee, Tee, Bananen, Macadamias, Passionsfrüchte und diverse andere Pflanzen. Dazu hat sie noch zwei Kühe und etliche Hühner. Seit ich vor etwa anderthalb Jahren hier war hat sich auch vieles zum Besseren verändert. Sie hat viel gearbeitet und konnte so ihren Lebensstandard erhöhen. Allein diese Veränderung zu sehen war erstaunlich und ergreifend. Den restlichen Tag haben wir dann heute mit kleinen Spaziergängen ins Dorf und auf ihrer Farm verbracht. Wie vom letzten Mal bekannt gab es auch wieder reichlich zu essen und den leckeren kenianischen Tee, den ich in Deutschland nicht so hinkriege.

Schon der erste Tag hier war wieder einmal beeindruckend und ich freue mich darauf hier noch viele weitere Erfahrungen sammeln zu können.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Stevns

Heute war mein letzter Tag in Schweden. Nach dem Aufstehen ließ ich mir ein wenig Zeit bevor ich mir wieder ein – zumindest für mich – typisch schwedisches Frühstück machte und mich danach daran macht wieder alles abzubauen. Um kurz vor zwölf ging es dann für mich los in Richtung Dänemark. Doch bevor ich über die Öresundbrücke fuhr machte ich noch einen Halt an einem Supermarkt und kaufte einige Süßigkeiten, die man bei uns nicht oder nur schwer bekommt und verweilte ein wenig in dem Einkaufszentrum. Das hatte hauptsächlich zwei Gründe: zum einen war es schon komisch jetzt nach beinahe drei Monaten Schweden zu verlassen. Zum anderen lag es aber auch am schlechten Wetter.

Ich hoffte auf etwas besseres Wetter für die Überquerung der Öresundbrücke als Starkregen und kräftige Böen. Da aber keine Besserung in Sicht war machte ich mich in der Nachmittagszeit auf den Weg nach Dänemark. Die Gebühr war wieder genauso hoch wie auf der Hinreise und dann ging es auf die Brücke. Wäre der Wind nur ein wenig stärker gewesen hätte ich wahrscheinlich am Straßenrand anhalten müssen. Um ganz ehrlich zu sein: es war keine sonderlich gute Idee bei so viel Wind über die Brücke zu fahren. Trotzdem hat alles schlussendlich gut geklappt und ich bin heil übergekommen. Ich war froh zur frühen Abendzeit am Campingplatz zu sein und mich Ausruhen zu können. Puh…

Auf Grund des Wetters habe ich heute mal wieder keine Fotos gemacht. Deshalb habe ich heute diverse Bilder von meinem Boot herausgesucht, die seine Reise von Stockholm über das Nordkap bis hin nach Oslo und Göteborg dokumentieren. Ich denke, dass es ein gutes Maskottchen für die Reise war und mich auch in Zukunft noch oft an diese Reise erinnern wird. Mal hoffen, dass es kein Schiffbruch erleidet!

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Råå

Heute Morgen hab ich es einfach ganz ruhig angehen lassen. Ich habe lange im Bett gelegen, spät gefrühstückt und mir danach noch viel Zeit gelassen bevor ich auch nur anfing abzubauen. Ein Hauptgrund dafür war das weiterhin ziemlich schlechte Wetter. Die ganze Zeit war es sehr windig und in unregelmäßigen Abständen regnete es. Mal stärker mal schwächer. Außerdem habe ich mir für die nächsten Tage nicht mehr wirklich viel vorgenommen. Bei solchem Wetter braucht man sich keine Städte mehr anzuschauen und ich bin so langsam auch einfach froh bald wieder Zuhause zu sein.

Also wurde es fast zwei Uhr bis ich aus Gullbranna losfuhr und dann brauchte ich etwa eine Stunde bis nach Råå. Das ist ein Vorort von Helsingborg und liegt direkt am Meer. Dementsprechend schön ist auch der Campingplatz hier. Man muss nur wenige Meter gehen und schon steht man am Meer mit Blick auf Dänemark, das von hier gar nicht mehr weit entfernt ist. Ich hatte heute Abend Glück noch ein paar Minuten Sonnenschein zu erwischen und ging natürlich sofort an den Strand um ein paar Bilder dort zu machen. Abgesehen davon gibt es ja nicht viel was man hier sonst fotografieren könnte.

Zum Abendessen machte ich mir dann mal wieder leckere Burger und schaute dann noch einige Videos auf meinem Laptop. Und jetzt sitze ich hier im Wohnmobil und werde von den Böen ab und zu durchgeschaukelt. Naja, dann schläft es sich halt wie auf einem Boot.

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Gullbranna

Heute Morgen wurde ich mal wieder vom Regen geweckt. Es hat zwar über die letzten Tage vereinzelt geregnet, aber nie so stark am Morgen, dass ich davon wach wurde. Heute schon. Da ich für den Tag sowieso nicht viel geplant hatte, entschied ich mich einfach etwas länger im Bett zu bleiben und dann später loszufahren. Es wurde dann auch schon fast ein Uhr bis ich aufstand und mir ein sehr spätes Frühstück machte. Aber lieber spät als nie. Und so kam ich dann auch erst im frühen Nachmittag gegen etwa zwei Uhr wieder los. Es regnete immer noch und so entschied ich mich einfach zu meinem Ziel zu fahren: ein Campingplatz in Gullbranna. Sagt dir nix? Ist auch nur ein winziges Dorf!

Auf dem Weg war das Wetter dann sehr wechselhaft. Apokalyptisch anmutender Regen und wunderschöne Herbstsonne wechselten sich in kurzen Abständen ab und zeigten somit bestes Herbstwetter. Ich machte einen Zwischenhalt, der aber nicht sehr lange dauerte und so stand ich auch recht zügig an meinem heutigen Campingplatz. Die Rezeption war nicht mehr ganztägig besetzt, aber das kann man im Oktober auch nicht mehr erwarten. Nach kurzer telefonischer Absprache suchte ich mir einen einigermaßen schönen Stellplatz aus und machte mir dann einen ganz ruhigen Abend. Ich ging noch einmal duschen, telefonierte eine Weile mit Mama und machte mir dann ein leckeres Abendessen. Und das war der Tag auch schon.

Wegen des Wetters habe ich heute keine Bilder gemacht, aber ich habe mir gedacht, dass es sich an einem solchen Tag vielleicht anbieten würde mal meine gesamten Bilder zu durchforsten und alle Bilder von Blumen herauszusuchen. Und die könnt ihr euch heute alle anschauen. Hilft vielleicht auch dem ein oder anderen noch einmal das Herbstwetter zu vergessen und in Erinnerung an den Sommer zu schwelgen. Wenn sich das Wetter in den nächsten Tagen nicht ändert werde ich wahrscheinlich auch noch andere Kollektionen an Bildern hochladen. Mal schauen!

Viele Grüße und bis bald

Sören

 

Göteborg

Ab heute werde ich wieder täglich einen Blog schreiben. Also zumindest bis ich am kommenden Wochenende bei Papa in Elze ankommen werde. Bis dahin sind es aber noch einige Kilometer und ich werde bestimmt noch das ein oder andere erzählen können. Heute Morgen habe ich es wieder ein wenig ruhiger angehen lassen und mir Zeit gelassen bis ich mich auf den Weg in Richtung Innenstadt begab. Immerhin wurde ich heute Morgen von grauem Himmel und leichtem Regen geweckt. Also nicht die optimale Kombination um eine Stadt zu besichtigen. Naja, da muss man durch.

Nach dem späten Frühstück machte ich noch das Fahrrad fertig und fuhr dann die etwa 5 Kilometer bis zur Innenstadt. Göteborg hat ein ziemlich gut ausgebautes Netz an Radwegen und so war es kein größeres Problem für mich in die Innenstadt zu kommen. Göteborg ist für mich – wie auch Stockholm – eine der schönsten Städte, die ich auf der ganzen Reise gesehen habe. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich Göteborg bei Sonnenschein und bestem Sommerwetter kenne. Heute präsentierte sich die Stadt nicht in ihrem schönsten Gewand, aber trotz dem Regen und der grauen Wolken konnte mich die Stadt wieder ein wenig für sich begeistern. Da gab es den Freizeitpark Liseberg, der alljährlich fast 3 Millionen Besucher anzieht, und die schicke Architektur der Innenstadt, die mir immer wieder gefällt. Dazu trägt besonders bei, dass die meisten Häuser in hellen Farben erscheinen. Das gibt natürlich einfach mehr Helligkeit, die die Laune hebt.

Im Stadtzentrum machte ich dann an einem Churrostand halt und aß dort sehr leckere Churros mit Nutella. Hm… Danach spazierte ich einen Großteil des Nachmittags durch Göteborg und stellte eines fest: unter den Gebäuden sticht nicht eines besonders hervor. Selbst das Opernhaus am Hafen fügt sich sehr homogen in das Stadtbild ein und so zieht es sich durch die ganze Stadt. Und das ohne irgendeine Art von Monotonie. Schon beeindruckend. Im Laufe des Nachmittags begegnete ich dann noch einer Demo direkt im Zentrum der Stadt. Sowas ist mir bisher auch noch nicht passiert, aber alles war ganz problemlos.

Dann wurde es auch irgendwann Zeit für ein Abendessen und ich entschied mich die Chance zu nutzen und hier in Göteborg eine Pizza essen zu gehen. Also suchte ich im Internet eines der Restaurants mit den besten Bewertungen heraus und fuhr den kurzen Weg dorthin mit dem Fahrrad. Es war eine schöne kleine und gemütliche Pizzeria mit echt sardischem Bier. Ich bestellte mir als Hauptspeise eine Pizza mit Salsiccia und rundete das Essen mit einem klassischem Tartufo ab. Lecker! Irgendwann musste auch dieser Teil des Abends zu Ende gehen und ich fuhr mit dem Fahrrad zurück. Wobei ich den letzten Rest schieben musste, da mir die Kette abgesprungen war. Mir war zwar ein wenig mulmig im Dunkeln durch einen Wald zu laufen, aber trotzdem fühlte ich mich nicht unsicher. Naja, bis morgen.

Viele Grüße und bis bald

Sören

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