Heute Morgen wurde ich schon beim wachwerden daran erinnert was ich an deutschen Campern meistens so hasse: ihre fehlende Freundlichkeit. Denn ich wurde nicht von meinem Wecker oder der Uhrzeit geweckt, sondern von meinem ätzenden Nachbarn auf dem eigentlich doch so schönen und familiär anmutenden Campingplatz. Und warum? Er wollte wegfahren und ich würde ihm angeblich absichtlich den Weg versperren. Na toll. Als er mich dann aber gesehen hat, hat er (Ein Mann jenseits 60) jeden Respekt verloren und einen Kommentar ala „Dir hat man ja gerade erst das Arschabwischen beigebracht“ abgelassen. Noch etwas verschlafen hab ich das aber alles nur registriert, mein Womo fahrbereit gemacht und es für ihn passend aus dem Weg gefahren. Und es danach wieder zurück gestellt um wenigstens noch in Ruhe zu Frühstücken. So ging also heute mein Tag los. Aber von hier an wurde es nur noch besser.
Ich fuhr dann irgendwann gegen zwölf Uhr los in Richtung Vesteralen. Das ist die Inselregion direkt neben den Lofoten und landschaftlich auch sehr reizend. Aber hauptsächlich bin ich in diese Richtung gefahren um mich grob an den Reiseführer zu halten und die vorgeschlagene Tour über die Vesteralen und Lofoten mal ganz nach Plan abzufahren. Naja und so machte ich mich auf den Weg. Jedoch ist das Fahren in dieser Region etwas anders als bei uns: man sieht ständig etwas Schönes und möchte anhalten um es kurz zu fotografieren und einfach mal kurz innezuhalten. Deshalb dauert meine Strecke von nur etwa 200km auch fast fünf Stunden.
Und weil ich mich einmal verfahren habe. Ja, auch ich verfahre mich. Doch wie kam es dazu? Naja, ich wollte einfach mal die Gegend genießen und bin ohne Navi gefahren – normalerweise kein Problem, weil ja alles so gut ausgeschildert ist. Aber wenn man die Karte etwas falsch im Kopf hat hilft das auch nicht. So fuhr ich also ganz gemütlich und eigentlich auch selbstsicher immer weiter geradeaus. Bis am Straßenrand ein Schild mit „Verbot für Wohnmobile“ und „Camping verboten“ auftauchten. Hm, ist bestimmt nur die Seitenstraße. Oder auch nicht, denn keine fünfhundert Meter weiter stand ich dann vor einem Feldweg. Na toll. Also das Navi angemacht und dann realisiert: Ups, die Abzweigung war vor 9km. Kommando drehen!
Nachdem ich dann aber den richtigen Weg gefunden hatte (und das Navi angelassen habe…) ging es weiter nach Hovden. Und das ist der Ort an dem ich die Nacht verbringe. Als ich in den Nachbarort kam und auch in diesen Ort hier wurde mir klar: jetzt bist du nicht mehr am Ende der Welt, sondern am Arsch der Welt. Dafür habe ich hier aber einen schönen weißen Sandstrand und einen herrlichen Sonnenuntergang. Geil!
Viele Grüße und bis bald
Sören
Karin
Sören, manchmal muss man mit aller Kraft und ganz viel Nachdruck einmal „Arschloch“ denken!!! Idioten gibt es überall…
Karin
Die Landschaft ist wunderschön! Und das Bild mit dem Boot ist wieder mal super…..aber die Heckflosse fehlt mir doch etwas ??